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Schweigen

US-Medien ignorieren Fallujah

11.11.2005  






Der Fernsehbericht "Fallujah: Das versteckte Massaker" des italienischen Fernsehsenders RAINews24 offenbarte einer breiten Öffentlichkeit die seitens des US-Militärs bei der Offensive gegen die irakische Stadt Fallujah begangenen Kriegsverbrechen.

Die halbstündige Dokumentation beleuchtet aber neben der Bereitschaft der US-Führung, Kriegsverbrechen begehen zu lassen und jener der US-Soldaten, diese zu verüben, noch die konzernübergreifende Mittäterschaft der US-Medien bei diesen Verbrechen. Obgleich der Bericht bereits vor drei Tagen ausgestrahlt wurde, hüllen sich die "etablierten" US-Medien in kollektives Schweigen. Zwar erwähnte die New York Times in einem Artikel vom Dienstag Fallujah, schwieg sich aber über den italienischen Bericht vollständig aus und meldete nur einen Angriff auf US-Soldaten in der Stadt. Eine Suche bei der Los Angeles Times ergibt nicht einen Treffer. CNN, ABC, Houston Chronicle, USA Today, wohin man auch blickt scheint es den Fernsehbericht nie gegeben zu haben. Zwar gibt es einige wenige Ausnahmen, so veröffentlichte der Boston Globe eine Reuters-Meldung zu dem Thema, der Christian Science Monitor machte eine kleine - bemerkenswerterweise vollständig ausländische - Presseschau und MSNBC bot in einem Artikel zumindest die Internetadresse des RAI-Berichts, wenn auch nur in Textform und nicht als anklickbaren Link.

Sicher, eine Suche bei Google News ergibt durchaus einige Treffer, dabei handelt es sich aber praktisch ausschließlich um "alternative" oder ausländische Medien.

Deutlicher als in diesem Fall dürften die US-Medien noch nie gezeigt haben, wie sehr sie zum Schutz der US-Regierung bereit sind, wichtige Nachrichten zu unterschlagen. Da die Beweislage für die Richtigkeit des Berichts offensichtlich zu erdrückend ist, als daß er erfolgreich angezweifelt werden könnte, haben sich die Medien der USA darauf verlegt, komplett zu schweigen.

Wenn Medien derart offen Teile der Nachrichten ausblenden, so sind sie zweifellos nicht mehr in der Lage - und offenbar auch nicht willens - eine Kontrollfunktion gegenüber Politik und Wirtschaft einzunehmen. Dermaßen selektive Berichterstattung kann letztlich nur noch als staatliche Propaganda bezeichnet werden. Hierbei sind die Hintergründe - ob dies nun auf staatlichen Druck erfolgte oder aufgrund wirtschaftlicher Interessen oder Verknüpfungen mit der Regierung - völlig irrelevant. Was bleibt, ist eine Bevölkerung, die absichtlich über fundamentale Informationen in Unkenntnis gelassen wird.





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