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Schattenboxen

"Aufklärung" über CIA-Flüge gefordert

25.11.2005  






Wie der Spiegel am Freitag berichtete, fordern sowohl die FDP-Fraktion im Bundestag als auch der Abgeordnete der Grünen Christian Ströbele "Aufklärung" über die Nutzung des deutschen Luftraums und Flughäfen in Deutschland für Flüge der CIA, bei denen "Verdächtige" an andere Länder "überstellt" wurden - zweifellos, um sie dort foltern zu lassen.

So sagte die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gegenüber dem Spiegel, die USA hätten sich "teilweise sehr robust" verhalten, weshalb sie nicht ausschließen wolle, "daß die Bundesregierung nichts wußte. Das darf aber nicht so sein." Das Ausmaß des Wissens der deutschen Regierung solle nun durch eine kleine Anfrage im Bundestag, die derzeit vorbereitet werden, geklärt werden.

"Ich bin dafür, daß die Souveränität Deutschlands auf deutschem Boden auch auf deutschen Flughäfen wieder hergestellt wird", sagte Ströbele. Es sei "ein Armutszeugnis, wenn die EU Satelliten braucht, um zu wissen, was auf ihren Flughäfen los ist."

Wäre die deutsche Politik - wobei die Rolle der Empörten bisher ausschließlich der neuen Opposition zukommt, die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD hält sich dahingehend vornehm bedeckt oder rechtfertigt die Flüge über Deutschland sogar wie der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz - tatsächlich an der Wahrheit und nicht an purem Aktionismus interessiert, so wäre es ein leichtes, Beweise für Landungen der CIA-Maschinen auch in Deutschland zu finden.

Auf der Website Airliners.net präsentieren Flugzeugfans aus aller Welt Schnappschüsse von Flugzeugen unter genauen Angaben von Ort, Datum, Typ der Maschine und zumeist auch ihrer Registriernummer.

Das US-Unternehmen "Premier Executive Transport Services" (PETS) stellte der CIA für derartige Flüge bis zum Erscheinen von Presseberichten hierüber zwei Flugzeuge zur Verfügung, eine Gulfstream V mit der Registriernummer N379P und eine Boeing 737 mit der Registriernummer N313P.

Diese Boeing 737 wurde am 11. Januar 2003 von zwei Photographen am US-Flughafen Rhein-Main bei Frankfurt aufgenommen.

Boeing 737 mit der Nummer N313P in Frankfurt


Weitere Aufnahmen zeigen das Flugzeug auf dem Flughafen des portugiesischen Porto und mehrfach auf Palma de Mallorca. Nachdem das Unternehmen PETS durch die erlangte Öffentlichkeit offenbar für die CIA "verbrannt" war, wurde die Maschine von "Keeler & Tate Managemnt LLC" übernommen und mit der Nummer N4476S registriert. Dies änderte allerdings nichts daran, daß die Maschine weiterhin für die CIA flog. Am 6. Mai 2005 wurde sie dann in Prag photographiert.

Im Mai 2002 wurde auch die Gulfstream in Porto aufgenommen.

Daß der Europarat für eine Untersuchung den Schweizer Politiker Dick Marty als Sonderberichterstatter benannt hat, scheint durchaus angebracht, wurde die Boeing doch am 24. Dezember 2003 auf dem internationalen Flughafen von Genf photographiert.

Will man den zuständigen Stellen nicht eine vollständige Unfähigkeit nachsagen, so bleibt nur die Annahme, daß hier trotz bereits vorhandenem Wissen theatralisch "Aufklärung" gefordert wird.





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