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Das nächste Afghanistan

Rußland auf der Seite Syriens?

23.12.2005  






Die Besetzung Afghanistans durch die Sowjet-Union wäre für diese niemals so katastrophal gescheitert, wären die afghanischen Widerstandskämpfer, die Mujaheddin, aus denen sich später die Taliban entwickelten, nicht von den USA massiv mit Geld, Waffen, Ausbildung und nicht zuletzt Indoktrination zum "Heiligen Krieg" unterstützt worden.

Wie kürzlich hier berichtet, scheint schon der Irak für das US-Militär zunehmend Parallelen zum Afghanistan-Krieg aufzuweisen, scheint sich das US-Militär doch immer mehr auf seine bisher fast unangefochtene Luftüberlegenheit zu verlassen.

Eine Meldung der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti vom Dienstag könnte nun einen ersten Hinweis auf die Entwicklung eines weiteren "Afghanistans", wenn auch unter einem anderen Aspekt, für die USA liefern. Demnach haben zwei russische Parlamentsmitglieder gesagt, Rußland würde sich im Falle eine Konflikts der USA mit Syrien auf die syrische Seite stellen.

"Wenn Rußland sich zwischen seinen beiden strategischen Aliierten entscheiden muß, wird es sich zweifellos auf Syriens Seite stellen", sagte Shamil Sultanov, Koordinator der fraktionsübergreifenden Vereinigung "Rußland und die islamische Welt: Ein strategischer Dialog".

Nikolai Leonov, ein Mitglied des Sicherheitskomitees des russischen Parlaments, sagte, es würde insbesondere den USA nützen, Syrien der Ermordung des libanesischen Premierministers Rafiq al-Hariri zu beschuldigen. "Tatsächlich ist Syrien ein ausgezeichneter Ölkorridor mit Zugang zu Tiefseehäfen am Mittelmeer. Außerdem ist dies ein guter Vorwand, um die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft von den Ereignissen im Irak abzulenken", sagte er. Zuvor hatte er schon die Befürchtung geäußert, Syrien könnte das gleiche Schicksal erleiden wie der Irak.

Zwar ist bisher keineswegs klar, wieviel Gewicht diesen Aussagen beizumessen ist, sollte es sich aber tatsächlich weder um eine Minderheitenmeinung noch um eine absichtlich gestreute Falschinformation handeln – und Rußland dürfte die Ausbreitung des US-Einflusses im Mittleren Osten durchaus mit Sorge betrachten – so könnte sich hier der Beginn einer Entwicklung abzeichnen, die letztlich zu einem "Afghanistan" für die USA in Syrien führen könnte.

Für Syrien selbst wäre ein solcher erneuter Stellvertreterkrieg allerdings zweifellos absolut verheerend.





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