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Wachsende Verzweiflung in Guantánamo Bay

Zahl der Hungerstreikenden verdoppelt

30.12.2005  






Einem Bericht der britischen BBC vom Freitag zufolge hat sich die Zahl der Gefangenen, die sich im US-geführten Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba im Hungerstreik befinden, innerhalb der vergangenen Woche mehr als verdoppelt.

Demnach befinden sich nun "etwa" 84 der nach US-Angaben ungefähr 500 Gefangenen - also schätzungsweise 15 Prozent aller Gefangenen – im Hungerstreik, was nach Definition des US-Militärs die Verweigerung von neun aufeinanderfolgenden Mahlzeiten ist. Anwälte mehrerer Gefangener sagten, sie würden mit dem Hungerstreik gegen die Haftbedingungen und gegen die Tatsache, daß sie teilweise seit über 4 Jahren gefangengehalten werden, ohne angeklagt worden zu sein, protestieren.

US-Oberstleutnant Jeremy Martin, ein Sprecher des Gefangenenlagers, sagte seinerseits, die Zahl der Hungerstreikenden schwanke beständig. Am 11. September sei sie bis auf 131 gestiegen, danach stetig wieder gesunken, bis sie am 25. Dezember erneut stark angestiegen sei. In einer Erklärung schrieb das US-Militär, die Hungerstreikenden würden soweit notwendig durch Magensonden zwangsernährt.

Letztlich ist der Hungerstreik für die Gefangenen – neben immer wieder erfolgenden, aber vom US-Militär möglichst verschwiegenen und von den Medien kaum beachteten Selbstmordversuchen – die einzige Möglichkeit, der Außenwelt ihre verzweifelte klarzumachen. Die große Zahl der Teilnehmer läßt erahnen, wie groß die Verzweiflung dieser Menschen angesichts einer teilweise bereits über vier Jahre andauernden Gefangenschaft ohne auch nur die Aussicht auf eine Freilassung, ihre menschenunwürdige Behandlung und ihre Folterungen bereits sein muß.





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