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Unschuldig

Keine iranischen Bomben für irakischen Widerstand

03.01.2006  






Am Montag veröffentlichte die britische Times einen ebenso kurzen wie von anderen Medien ignorierten Artikel, demzufolge Großbritannien nun nicht mehr der Ansicht ist, der Iran würde den irakischen Widerstand mit Bomben beliefern.

Vor fast genau drei Monaten hatte die britische Regierung den Iran offen beschuldigt, für den Tod aller in diesem Jahr im Irak durch Bomben getötete britische Soldaten verantwortlich zu sein, da "hochentwickelte" Bomben an eine "shiitische Gruppe" im Südirak, der vom britischen Militär besetzt ist, geliefert worden seien. Dieser Vorwurf wurde einen Monat später durch den britischen Generalmajor James Dutton wiederholt, was auch erneut von der britischen BBC ausführlich aufgegriffen wurde.

Aufgrund einer eingehenden Auswertung von Geheimdienstinformationen sind sich britische Geheimdienste, Militär und diplomatische Kreise nun darin einig, nicht länger den Iran zu beschuldigen, so die Times. Während die Anschuldigungen, die anfangs den Eindruck erweckten, es gäbe an der Schuld des Irans nicht den Hauch eines Zweifels, in aller Öffentlichkeit gemacht wurden, sehen sich diese Stellen nun aber offenbar keineswegs genötigt, sich hierfür auch nur zu entschuldigen.

Tatsächlich zeigt nicht nur die Nichtbeachtung der Times-Meldung durch andere Medien, sondern auch der Umfang der jeweiligen Artikel nur zu deutlich, wie hier die Prioritäten gesetzt werden. Der erste Artikel der BBC hatte eine Länge von 376 Worten, der zweite von immerhin noch 282 Worten. Die Meldung der Times vom Montag besteht aus gerade einmal 132 Worten. Während jenen Artikeln, die die Beschuldigungen gegen den Iran erhoben, große Bedeutung beigemessen wurde und sie entsprechend plaziert wurden, hielt auch die Times die Meldung über die Unschuld des Landes offenbar für kaum interessant.

Unterschiede in der Berichterstattung


Nachdem drei Monate lang zahllose Medien ausführlich behaupteten, der Iran sei direkt für den Tod britischer Soldaten im Irak verantwortlich, erschien nun in einer Zeitung eine kurze Meldung, die diese Behauptung widerrief. Es scheint wenig wahrscheinlich, daß eine größere Zahl von Menschen in Großbritannien nun nicht mehr der Überzeugung sind, der Iran sei verantwortlich. Der Gedanke, daß dies eine nicht gerade unerwünschte Wirkung ist, ist hier sicherlich äußerst naheliegend.





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