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Süße Lügen

Im Irak kaum Verwundete durch Angriffe?

04.01.2006  






Einem Bericht der Knight Ridder Newspapers vom Mittwoch zufolge sind die Verluste im Irak durch Erkrankungen und Unfälle höher als durch kampfbedingte Verletzungen.

Von den offiziellen Angaben zufolge bis Mitte Dezember aus dem Irak evakuierten 25.803 US-Soldaten wurden demnach nur 5.354 - rund 20 Prozent – bei Kampfhandlungen verwundet. Schon die Tatsache, daß selbst offiziellen Verlautbarungen des US-Militärs zufolge bisher 2.182 US-Soldaten im Irak getötet worden sind – die Zahl der Verwundeten also nicht einmal das Zweieinhalbfache betrüge – zeigt, wie unglaubwürdig diese Behauptung bei näherer Betrachtung ist.

Im Wahrheit war schon im November 2004 die Gesamtzahl der im Irak und Afghanistan verwundeten US-Soldaten, die im US-Militärkrankenhaus in Landstuhl behandelt wurden, von dem damaligen US-Minister für Veteranenangelegenheiten Anthony J. Principi mit 20.802 angegeben worden. Weder ist Landstuhl das einzige Militärkrankenhaus außerhalb des Iraks – allerdings das größte innerhalb Europas – noch ist anzunehmen, daß Principis Angaben tatsächlich "die ganze Wahrheit" widerspiegeln, da auch die zahl der getöteten US-Soldaten deutlich höher ist, als die offiziell zugegeben wird.

Letztlich kann die Behauptung, 80 Prozent der aus dem Irak evakuierten US-Soldaten sei Erkrankungen oder Unfällen zum opfer gefallen, allerdings nur als geradezu verzweifelter Versuch der Beschönigung der wahren Opferzahlen angesehen werden. Den Angaben zufolge werden pro Monat rein rechnerisch etwa 0,5 Prozent der im Irak stationierten US-Soldaten infolge von Erkrankungen und unfallbedingten Verletzungen von dort evakuiert. Würden die US-Einheiten nicht beständig ausgewechselt, so bräuchten die Iraker – wiederum rein rechnerisch – also nur etwa 18 Jahre der Besatzung ertragen, bis der letzte US-Soldat aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls aus dem Irak evakuiert werden würde.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage bestätigte diese Zahlen. Demnach sagten fast 35 Prozent aller US-Soldaten im Irak und Afghanistan, daß sie während ihres Einsatzes bereits mindestens ein Mal nicht aufgrund von Kampfhandlungen verwundet worden seien. 77 Prozent dieser Verwundeten – also auf die Gesamtzeit der Besatzung hochgerechnet mindestens 120.000 allein im Irak - sagten, ihre Verwundung sei so schwerwiegend gewesen, daß sie sich in einem Krankenhaus behandeln lassen mußten.





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