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Einschüchterung

US-Soldaten stürmen Haus eines Journalisten

09.01.2006  






Einem Bericht des britischen Guardian vom Montag zufolge haben US-Soldaten am Sonntag das Haus des für die Zeitung arbeitenden irakischen Journalisten Ali Fadhil gestürmt, ihn gefangengenommen und erst nach mehreren Stunden wieder freigelassen.

Fadhil, der erst vor zwei Monaten den Preis des "Nachwuchsjournalisten des Jahres" von der "Foreign Press Association" erhalten hatte, schlief zusammen mit seiner Ehefrau, seiner drei Jahre alten Tochter Sarah und seinem sieben Monate alten Sohn Adam im Schlafzimmer seines Hauses in Baghdad, als die US-Soldaten das Haus stürmten und in das Zimmer feuerten.

"Sie feuerten in das Schlafzimmer, in dem wir schliefen, dann kamen drei Soldaten herein. Sie zogen mich auf den Boden und fesselten meine Hände. Als ich versuchte sie zu fragen, was sie suchten, sagten sie mir, ich solle die Klappe halten", berichtete Fadhil. Dann wurde ihm ein Sack über den Kopf gezogen und er wurde zum Verhör abtransportiert.

Derzeit arbeitet Fadhil an einem Film, der Behauptungen nachgeht, daß mehrere 10 Millionen US-Dollar an irakischen Geldern durch die Besatzer mißbräuchlich verwendet oder unterschlagen worden sein sollen. Angesichts der näheren Umstände fällt es schwer, hier keinen Zusammenhang mit der Erstürmung seines Hauses zu sehen.

"Der Zeitpunkt und die Art dieser Razzia sind äußerst beunruhigend. Es liegt nur wenige Tage zurück, daß wir auf die US-Behörden zugingen und ihnen sagten, Ali würde diese Untersuchung durchführen und sie baten, ihm ein Interview über unsere Ergebnisse zu gewähren", sagte Callum Macrae, der Regisseur des Films. "Wir brauchen eine überzeugende Versicherung der amerikanischen Behörden, daß diese schreckliche Erfahrung keine Einschüchterung und kein plumper Versuch war, Ali von seiner Untersuchung abzuschrecken."

In seinem Haus nahmen die US-Soldaten Videobänder an sich, die Fadhil für den Film aufgenommen hatte. Sie wurden ihm bisher nicht zurückgegeben.





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