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Internierungslager

Vertrag über 385 Millionen in den USA

26.01.2006  






Einem Bericht des Houston Chronicle vom Dienstag zufolge hat das von der US-Regierung auch im Irak mit zahlreichen Aufträgen bedachte Unternehmen KBR (Kellogg, Brown & Root, ein Tochterunternehmen von Halliburton) von der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE), die zum "Heimatschutzministerium" gehört, einen Vertrag über 385 Millionen US-Dollar für den Bau und den Betrieb von Internierungslagern erhalten.

Im Falle einer "Notsituation" soll das Unternehmen über insgesamt bis zu fünf Jahre Internierungslager für die Behörde betreiben – wobei eine Verlängerung des Vertrages keineswegs ausgeschlossen ist. Zwar bezieht sich der Vertrag insbesondere auf eine Notsituation durch das "Eindringen von Einwanderern" in die USA, dieses Szenario scheint allerdings wenig glaubwürdig. Es scheint wenig wahrscheinlich, daß die Einwohner des im Norden angrenzenden Kanadas in Zukunft in größerer Zahl ein Leben in den Usa vorziehen sollten und die Grenze nach Mexiko im Süden wird technisch und personell immer weiter hochgerüstet, so daß illegale Grenzübertritte dort immer schwieriger werden. Eine weitere Möglichkeit für die Inanspruchnahme des Vertrages ist für den Fall eines "nationalen Notstands" vorgesehen. In dem Fall solle KBR Personal der ICE Unterkünfte zur Verfügung stellen.

Ebenso offensichtlich ist, daß die ICE im Falle von Naturkatastrophen in keiner Weise zuständig ist. Diese fallen vielmehr in die Verantwortung der „Bundesbehörde für Notfall-Verwaltung“ (FEMA) – auch wenn diese in New Orleans vorrangig durch Untätigkeit aufgefallen ist. Offenbar soll hier also vertuscht werden, daß KBR im Falle eines von der Regierung definierten und ausgerufenen "Notstands" Internierungslager für Teile der Bevölkerung aufgebaut werden sollen. Der Gesamtwert des Vertrags läßt dabei erahnen, in welcher Größenordnung sich diese Lager bewegen würden.

Angesichts der derzeitigen politischen Stimmung in den USA fällt es nicht schwer, die von einer solchen Maßnahme betroffene Bevölkerungsgruppe auszumachen. Damit würden die USA ein weiteres Mal ihre Geschichte wiederholen, hielten sie doch während des 2. Weltkriegs allein aufgrund ihrer Herkunft rund 120.000 aus Japan stammende US-Bürger in Lagern gefangen.





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