www.freace.de
Impressum und Datenschutz

Nachrichten, die man nicht überall findet.





Geiselnehmer

USA nehmen im Irak Unschuldige gefangen

28.01.2006  






Zwei kürzlich veröffentlichte Dokumente des US-Militärs belegen zweifelsfrei, daß das US-Militär im Irak Angehörige von gesuchten Personen gefangennimmt, um so zu erreichen, daß sich die Gesuchten selbst stellen.

Die aus dem Jahr 2004 stammenden Dokumente wurden durch das US-Verteidigungsministerium infolge einer Klage der US-Bürgerrechtsorganisation "American Civil Liberties Union" (ACLU), die sich auf das Informationsfreiheitsgesetz berief, veröffentlicht.

In einer als "geheim" gekennzeichneten Aktennotiz vom 10. Juni 2004 berichtete ein Mitarbeiter des Pentagons, er habe während seiner Dienstzeit im Irak Kenntnis von "zwei Fällen der Verletzung der Genfer Konventionen durch die Mißhandlung von Gefangenen" und "einem Fall der Verletzung der Genfer Konventionen durch die illegale Gefangennahme von nicht an Kämpfen Beteiligter" erlangt.

Am 9. Mai 2004 wurde demnach in Tarmiya die Ehefrau eines Mannes, der "verdächtigt" wurde, ein "irakischer Terrorist" zu sein, zusammen mit ihrem Bruder von US-Soldaten gefangengenommen nachdem der Gesuchte bei einer Durchsuchung des Hauses seiner Schwiegereltern nicht gefunden wurde. Die Frau, Mutter dreier Kinder, darunter eines erst sechs Monate alten Säuglings, und ihr Bruder wurden "etwa" zwei Tage lang gefangengehalten.

Ein am 17. Juni 2004 begonnener E-Mail-Verkehr behandelte die Vorgehensweise hinsichtlich mehrerer "weiblicher Gefangener". Unter anderem wurde darin die Frage gestellt: "Was macht ihr Jungs, um zu versuchen, den Ehemann zu kriegen – habt ihr eine Notiz an die Tür getackert und ihn aufgefordert, zum kommen, um seine Frau zu holen?"

Tatsächlich sind dies keineswegs die ersten Beweise für derartige Kriegsverbrechen.

Bereits im November 2003 gab das US-Militär bekannt, die Ehefrau und die Tochter des stellvertretenden Vorsitzenden des Revolutionären Befehlsrats unter der Regierung Saddam Husseins, Izzat Ibrahim al-Douri, gefangengenommen zu haben. Weder al-Douris Ehefrau noch seiner Tochter wurde dabei etwas vorgeworfen. Offenbar erfolgte auch ihre Gefangennahme einzig zu dem Zweck, ihn zur Aufgabe zu bewegen.

Noch deutlicher wird dies bei einem Fall aus dem August des vergangenen Jahres. Damals waren fünf Kinder von US-Soldaten als Geiseln genommen worden, um die Bewohner eines Dorfes dazu zu bringen, den Soldaten die Verantwortlichen für einen Bombenangriff auf US-Soldaten zu übergeben.





Zurück zur Startseite





Impressum und Datenschutz

contact: EMail