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Die Fliege an der Wand

Spionagephantasien des US-Militärs

14.03.2006  






Geht es nach dem US-Verteidigungsministerium, so wird das Sprichwort der lauschenden „Fliege an der Wand“ zukünftig weitaus mehr als nur ein Sprichwort sein. Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte die Forschungsabteilung des US-Verteidigungsministeriums DARPA ("Defense Advanced Research Projects Agency", "Behörde für Fortschrittliche Forschungsprojekte der Verteidigung") einen Aufruf zur Einreichung freier Angebote, die zur Entwicklung von "Cyborg-Insekten" führen sollen.

Als Ziel des geplanten Projekts definiert die DARPA die Entwicklung einer Technologie, die "ein Insekt innerhalb einer Entfernung von fünf Metern zu einem 100 Meter entfernten Ziel leitet, dabei elektronische Fernsteuerung und/oder globales Positionsbestimmungssystem verwendet." Nach Erreichen des Ziels "muß das Insekt seine Position entweder unbegrenzt oder bis zum Erhalt anderer Befehle beibehalten. Das Cyborg-Insekt muß außerdem in der Lage sein, Daten von für das Verteidigungsministerium relevanten Sensoren zu übertragen und Informationen über die Umgebung zu sammeln. Zu diesen Sensoren können Gassensoren, Mikrophone, Videokameras uns so weiter gehören."

Die "Plattformen" für die "Steuerung" der Insekten und der Informationssammlung sollen dabei nicht auf das ausgewachsene Insekt geklebt werden - eine Technik, die offenbar bereits eingesetzt wird - sondern vielmehr noch im Larvenstadium in das Insekt integriert werden, da so "eine zuverlässigere bio-elektrische Schnittstelle zu Insekten" erreicht werden könne, da diese künstlichen Teile innerhalb des Verpuppungsstadiums in das Insekt integriert würden. Zwar liege der Fokus auf fliegenden Insekten wie Motten und Libellen, "hüpfende und schwimmende Insekten könnten abr auch den Anforderungen genügen".

Zweifellos befindet sich dieses Forschungsprojekt der DARPA noch in einem äußerst frühen Stadium und deren Projekte sind keineswegs immer von Erfolg gekrönt. Andererseits erreicht die DARPA doch sehr häufig die selbstgesteckten Ziele, auch wenn dies teilweise jahrelange Forschung erfordert, hier sei nur an die Konstruktion autonomer "Roboter-Fahrzeuge" erinnert, die in einem Rennen selbständig eine 280 Kilometer lange Strecke zurücklegen mußten.

Sollte es der DARPA tatsächlich gelingen, derartige "Cyborg-Insekten" zu schaffen, so würde das die Spionage- und Aufklärungsmöglichkeiten des US-Militärs, aber auch der Geheimdienste zweifellos revolutionieren, aber auch eine weitere Voraussetzung für einen vollkommenen Überwachungsstaat liefern.





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