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Die nächste Belagerung

Keine Hilfe für Samarra

22.03.2006  






Wie die zur UN gehörende IRIN News am Mittwoch unter Berufung auf Hilfsorganisationen berichtete, belagert das US-Militär erneut eine irakische Stadt und verhindert sämtliche Hilfslieferungen dorthin.

Seit Donnerstag der vergangenen Woche richtet sich die "Operation Schwärmer" des US-Militärs gegen die Stadt Samarra und umliegende Ortschaften.

"Unsere am Sonntag und Montag entsandten Konvois wurden von US-Soldaten daran gehindert, in die Stadt zu gelangen und wir haben Informationen aus dem Inneren der Stadt, daß Familien ohne Lebensmittel, Energie und Trinkwasser sind, teilweise, weil sie ihre Häuser nicht verlassen können", sagte Abd al-Hameed, ein Sprecher der Irakischen Roten Halbmonds.

"Unschuldige Menschen und insbesondere Kinder leiden in und am Rand von Samarra unter einem Mangel an Versorgungsgütern", sagte Muhammad al-Daraji, Leiter der Organisation "Kontrollnetz für Menschenrechte im Irak". "US- und irakische Militäreinheiten haben sowohl örtliche Nichtregierungsorganisationen am Betreten als auch die Medien am Zeigen der Realität der Menschenrechtsverletzungen gehindert." Seit Beginn dieser neuerlichen "Offensive" des US-Militärs sei es Menschen nicht mehr gestattet worden, die Samarra zu verlassen, so al-Daraji weiter. "Wir wurden darüber informiert, daß sie [US-Soldaten] die Männer zum Verhör mitnehmen und Frauen und Kinder allein in den Häusern zurücklassen, ängstlich und ohne Vorräte."

Dr Ibraheem Mahmoud, Arzt in der Notfallambulanz des örtlichen Krankenhauses im Gouvernement Salah ad Din, sagte, man habe dort Anrufe aus der Stadt erhalten, in denen Anwohner von in den Straßen liegenden Leichen und Verletzten, die nicht behandelt würden, berichteten. "Sie waren verzweifelt und können dort nicht herausgeholt werden. Den uns vorliegenden Informationen zufolge gehören auch Frauen und Kinder zu den Opfern", sagte er. "Berichten zufolge erkranken Kinder an chronischem Durchfall und schwerwiegenden Magenproblemen."

Das "irakische Innenministerium" als auch die Besatzer behaupten in Erklärungen einmal mehr, daß es keinerlei Opfer unter der Zivilbevölkerung gäbe. Der Verdacht, daß dies darauf zurückzuführen sein könnte, daß vor Beginn der "Offensive" erneut der Befehl gegeben worden sein könnte, daß alle in der Stadt verbliebenen Menschen als "Feinde" zu betrachten sind, ist sicherlich naheliegend.

Gemäß den Genfer Konventionen muß eine Besatzungsmacht für die Versorgung der Bevölkerung sorgen. Einmal mehr handelt es sich hier also offensichtlich um ein Kriegsverbrechen der USA.





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