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Verharmlosung

Berichterstattung oder Propaganda?

09.04.2006  






Mit einem am Samstag veröffentlichten Artikel hat der Spiegel beziehungsweise Spiegel Online offenbar endgültig den Schritt von Journalismus hin zur bloßen Verbreitung von Propaganda vollzogen.

Unter Berufung auf einen Artikel des Journalisten Seymour Hersh in der am 17. April erscheinenden Ausgabe des "New Yorker" schreibt der Spiegel, das US-Militär prüfe derzeit im Rahmen von Planungen für Bombenangriffe auf den Iran auch den Einsatz von "radioaktiven Bunker-brechenden Bomben". Im nächsten Absatz ist dann vom Beschuß der iranischen Atomanlage in Natanz mit "atomaren 'Bunker Buster'-Bomben" die Rede.


Spiegel-Artikel vom 08.04.2006
Spiegel-Artikel vom 08.04.2006


Die Schlußfolgerung, die ein großer Teil der Leser hier ziehen dürfte, ist ebenso klar wie falsch: daß das US-Militär den Einsatz von mit abgereichertem Uran "verbesserten" bunkerbreckenden Bomben wie beispielsweise der GBU-28 plant. Angesichts der Folgen des Einsatzes dieser Bomben für Mensch und Umwelt - GBU-28 enthalten 1,5 Tonnen des radioaktiven und giftigen Materials - wäre die Formulierung "radioaktive Bombe" hier sicherlich zutreffend.

Das ist aber nicht die Bombenart, von der Hersh in seinem Artikel schrieb.

Er nannte vielmehr ausdrücklich den Einsatz von B61-11. Dabei handelt es sich um Atomwaffen mit einer wahlweisen Sprengkraft von bis zu 350 Kilotonnen. Die Atombombe, die am 6. August 1945 von den USA auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen wurde, diese fast völlig zerstörte und zum Tod von hunderttausenden Menschen führte, hatte eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen.


New Yorker vom 17.04.2006
Ausschnitt des Artikels des New Yorker vom 17.04.2006


In dem Artikel des Spiegel fällt nur ein einziges Mal das Wort "Atombombe". In dem Satz "Die USA fürchten, daß der Iran heimlich an einer Atombombe baut."





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