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Gewinner und Verlierer

Bush, der Iran, Drohungen und das Öl

18.04.2006  






Wie die Medien am Dienstag berichteten, hat US-Präsident George W. Bush auf die Frage, ob auch ein Angriff mit Atomwaffen auf den Iran möglich sei, geantwortet, daß "alle Optionen auf dem Tisch liegen." Zwar wolle man die "Angelegenheit" diplomatisch lösen und arbeite "hart" daran, so Bush, letztlich war dies aber eine unverhohlene Drohung mit einem mit Atomwaffen geführten Angriffskrieg.

Es sind nicht zuletzt Drohungen wie diese, die den Preis pro Barrel Rohöl auf über 70 US-Dollar haben steigen lassen.

Einmal mehr zählen damit höchstrangige Mitglieder der US-Regierung wie Bush und der Vizepräsident Richard „Dick“ Cheney aufgrund ihrer engen Verbindungen zu US-Ölunternehmen zu den Gewinnern der offenen Kriegstreiberei eben dieser Regierung. Allein durch die Möglichkeit, daß es infolge eines weiteren US-geführten völkerrechtswidrigen Angriffskrieges zu einer Verknappung des auf dem Weltmarkt verfügbaren Rohöls kommen könnte, sind die Preise schon überdeutlich gestiegen, ohne daß diese Verknappung bisher eingetreten wäre.

Daß es dabei nicht um eine Entschärfung des "Konflikts" mit dem Iran geht, ist angesichts der unerfüllbaren Forderung nach einem Beweis für die Nichtexistenz eines iranischen Atomwaffenprogramms als auch dieser ultimativen Drohung offensichtlich. Für den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadi-Nejad ist dies wiederum eher hilfreich, ist es doch ein leichtes, die USA und den sie unterstützenden "Westen" als Feind darzustellen. Angesichts dieser - tatsächlich mehr als realistischen - Bedrohung wird sich das iranische Volk noch entschlossener hinter ihn stellen.

Die Tatsache, daß die USA fast offen mit einem Atomkrieg drohen können, ohne daß dies auch nur zu leichtem internationalen Widerspruch führt, führt das Prinzip der Vereinten Nationen - die sich ebenfalls in Schweigen hüllen - ad absurdum. Insbesondere durch dieses Schweigen machen sich die Vereinten Nationen zum großen Verlierer dieser gewollten "Krise", verlieren sie doch jegliche noch vorhandene Glaubwürdigkeit. Auch dies wiederum ein von den USA seit langem verfolgtes Ziel.

Aber auch die muslimischen Länder gehören zu den Verlierern, schweigen doch auch sie zu den Drohungen, was den Keil zwischen ihnen noch weiter hineintreiben wird. Eine solche Spaltung der muslimischen Staaten in „leichter verdauliche Happen“ liegt ebenfalls im Interesse der USA.

Bei all dem ist die Wiederholung der "Geschichte" - da der Angriff auf den Irak gerade einmal drei Jahre zurückliegt scheint dieser Begriff kaum passend - kaum zu übersehen. Wieder werden Behauptungen eines Massenvernichtungswaffenprogramms erhoben, die nicht zu entkräften sind, wieder wird eine Bedrohung der USA und Europas inszeniert und wieder sieht die Welt tatenlos dabei zu, wie die USA einen Angriffskrieg planen.





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