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Umerziehung

Die christliche Familienministerin Deutschlands

20.04.2006  






Der chinesische Philosoph Lü Bu Wei sagte einmal: "Der Zorn eines Menschen läßt sich besser aus seinen Kämpfen erschließen als aus seinen Worten."

Mit der Vorstellung ihres "Bündnisses für Erziehung" hätte die deutsche Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen kaum deutlicher machen können, gegen wen sich ihr "Zorn" richtet.

Bei der Veranstaltung sagte sie, daß es "um eine wertegebundene Erziehung" gehe. An ihrer Seite saßen dabei die evangelische Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann, und der katholische Kardinal und Erzbischof von Berlin, Georg Sterzinsky. "Auf christlichen Werten basiert unsere gesamte Kultur", so von der Leyen. Und weiter: "So wie man die eigene Muttersprache lernt, müssen wir erst unsere eigene Position klären, damit wir uns später für andere Religionen öffnen können."

Nachdem sie scharf angegriffen wurde, weil keine Vertreter anderer Religionen anwesend gewesen waren, sagte sie, diese würden bei einer zweiten Veranstaltung im Herbst eingeladen werden.

"Unsere gesamte Kultur gründet sich auf der christlichen Kultur", reagierte sie aber auf die Kritik. "Die ersten 19 Artikel unseres Grundgesetzes fassen doch im Prinzip die zehn Gebote zusammen", so von der Leyen weiter. Sie habe sich anfangs auf die evangelische und die katholische Kirche beschränkt, da diese fast 50 Prozent der Kindergärten in Deutschland trügen.

Das bedeutet aber auch, daß sie damit die Mehrheit der Träger der Kindergärten in Deutschland ausgeschlossen hat. Trotz der im deutschen Grundgesetz definierten Trennung von Staat und Kirche demonstrierte die Familienministerin hier nur zu offensichtlich einen Schulterschluß mit den "beiden großen christlichen Kirchen".

Noch weitaus deutlicher wurde dies, als sie hinsichtlich eines "Pflichtjahres" im Kindergarten sagte, daß nicht mehr das "ob", sondern nur noch das "wann und wie" diskutiert werde. Außerdem sollten in den Kindergärten Unterschiede zu anderen Religionen "erklärt" werden. Gerade im Hinblick auf ihre Äußerung, daß fast die Hälfte aller Kindergarten von christlichen Trägern geleitet würden - wobei der Großteil der restlichen von kommerziellen Trägern geführt wird - wird die hinter diesem Plan stehende Absicht klar. Da es insbesondere in kleineren Gemeinden häufig keinen nicht-christlichen Kindergarten, sehr wohl aber Menschen mit einem anderen als dem christlichen Glauben gibt, würden deren Kinder durch dieses "Pflichtjahr" letztlich zwangsmissioniert - und dies in einem Alter, in dem sie für derlei Maßnahmen zweifellos sehr empfänglich sind.

Inwieweit dies nur der erste Schritt in eine staatlich verordnete "Gesinnungserziehung" sein wird, bleibt abzuwarten.





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