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Klarer Standpunkt

Hugo Chávez auf Europa-Reise

13.05.2006  






Der venezolanische Präsident Hugo Chávez macht weiterhin deutlich, was er von der imperialistischen Politik der USA, aber auch Großbritanniens, hält.

So sagte er am Samstag bei einem Besuch in Österreich, daß österreichische Unternehmen in Venezuela stets willkommen seien. Mit dem österreichischen Präsidenten Heinz Fischer schien Chávez sich augenscheinlich äußerst gut zu verstehen. Dies dürfte nicht zuletzt auch der klaren Haltung Österreichs gegenüber den Völkerrechtsverbrechen der USA geschuldet sein, verweigert das Land doch CIA-Flugzeugen konsequent die Überflugrechte und hat dies auch schon durch das Aufsteigen von Abfangjägern verdeutlicht.

Einem Bericht der britischen Times vom Donnerstag zufolge wird Chávez am Sonntag nach London weiterreisen, dort aber ausdrücklich nicht den britischen Premierminister Tony Blair treffen, da es sich um einen „rein privaten“ Besuch handele. Andererseits wird Chávez aber zahlreiche offizielle Termine absolvieren und auch mehrere Politiker, darunter den Oberbürgermeister von London, Ken Livingstone, der wegen seiner "linken" Politik auch "roter Ken" genannt wird, treffen. Angesichts der äußerst kühlen Beziehungen Chávez' zur britischen Regierung kann es allerdings kaum verwundern, daß er darauf verzichtet, Blair oder andere Regierungsmitglieder zu treffen.

Nachdem Blair Chávez im Februar aufgefordert hatte, "den Regeln der internationalen Gemeinschaft zu gehorchen" forderte Chávez von Großbritannien die Rückgabe der Falkland-Inseln an Argentinien und sagte: "Tony Blair, Sie haben kein moralisches Recht, irgendjemand etwas über internationale Gesetze zu erzählen, da Sie keinerlei Respekt ihnen gegenüber gezeigt haben, indem Sie sich mit 'Mr. Danger' zusammentaten und auf den Menschen des Iraks herumtrampelten."

"Glauben Sie, daß wir noch immer in den Zeiten des britischen Imperiums oder des Kolonialismus' leben?", so Chávez weiter.

Die iranische IRIB News meldete am Freitag, daß Chávez während seines Aufenthalts in Rom für den Fall eines Angriffs auf den Iran eine kaum verhohlene Drohung ausgesprochen hat.

"Wie der iranische Präsident Ahmadi-Nejad wiederholt gesagt hat, wenn Teheran angegriffen wird, wird Öl für alle rar werden", so Chávez. Dies kann zweifellos als Drohung eines venezolanischen Exportstops betrachtet werden. Außerdem forderte er, daß Bush wegen "Völkermordes im Irak" vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werde.

"Wegen all des Grauens, das sie weltweit im vergangenen Jahrhundert geschaffen hat, sollte die Kriegsmaschinerie der Vereinigten Staaten demontiert werden, da sie eine Bedrohung für die ganze Menschheit, insbesondere für unsere Kinder ist", so Chávez weiter.

In einem am Samstag im britischen Guardian veröffentlichten Kommentar faßt John Pilger in wenigen Worten zusammen, warum so viele "westliche" Regierungen Chávez - und fast ebenso den Präsidenten von Bolivien, Evo Morales, als Bedrohung betrachten:

"Chávez ist natürlich eine Bedrohung, insbesondere für die Vereinigten Staaten. Wie die Sandinistas in Nicaragua, die ihre Revolution auf das englische Kooperationsmoment stützten und der moderate Allende in Chile, bietet er die Bedrohung eines anderen Weges der Entwicklung einer gerechten Gesellschaft: mit anderen Worten, die Bedrohung eines guten Beispiels auf einem Kontinent, auf dem die Mehrheit der Menschen lange unter einer von Washington entworfenen Leibeigenschaft gelitten haben."





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