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"Fortgesetzte Untersuchung"

Folgen einer israelischen "gezielten Tötung"

01.06.2006  






Vor knapp zwei Wochen wurde das Leben des 28-jährigen Palästinensers Hamdi Aman innerhalb weniger Sekunden zerstört.

Aman fuhr mit seiner Familie – seiner 27 Jahre alten Frau Naima, seiner 46-jährigen Mutter Hanan, seiner dreieinhalb Jahre alten Tochter Mariya, seinem zweijährigen Sohn Muaman, seinem sieben Jahre alten Sohn Muhand, seinem 33 Jahre alten Onkel Nahed und seinem Cousin Imad das erste Mal in dem erst kurz zuvor gebraucht gekauften Mitsubishi Lancer.

Sie fuhren gerade auf einer belebten Straße in der palästinensischen Stadt Gaza, als ein israelischer Pilot eine Rakete abfeuerte.

Sie galt einem hochrangigen Mitglied der palästinensischen Organisation Islamischer Jihad, Mohammed Dahdouh. Eine weitere der zahlreichen "gezielten Tötungen" Israels. Dahdouh wurde von Israel die "Beteiligung" an Raketenbeschuß auf Israel und "weitere Terror-Operationen" vorgeworfen. Dies reichte aus, ihn ohne Anklage, Verhandlung und Urteil auf offener Straße zu töten, während er auf dem Weg ins Krankenhaus zu seiner Ehefrau war, die gerade entbunden hatte.

In dem Moment, als die israelische Rakete Dahdouhs Fahrzeug traf und ihn sofort tötete, spürten die Menschen in Amans Auto einen schweren Schlag auf der linken Seite – ihr Fahrzeug befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Höhe mit Dahdous.

Imad, der auf dem Beifahrersitz saß, erholte sich zuerst, ergriff das Lenkrad und brachte das Auto zum stehen, da Amans Onkel Nahed, der Fahrer, bewußtlos war. Imad stieg gefolgt von Hamdi aus. Hamdi stand unter Schock und humpelte um das Auto, ständig "Was ist passiert?" murmelnd.

Auf dem Rücksitz fanden sie dann die Folgen dieser "gezielten Tötung": seine Frau Naima war tot, wie auch sein Sohn Muhand und seine Mutter Hanan. Seine Tochter Mariya wirkte zwar auch tot, es stellte sich aber heraus, daß sie nur bewußtlos war. Sie blutete aus dem Nacken. Wie auch bei Onkel Nahed stellte sich später im Krankenhaus heraus, daß sie schwere Rückenmarksverletzungen erlitten hatte. Muaman hatte ebenso wie Imad und Hamdi zahlreiche Verletzungen durch Splitter, die in seinen Körper eingedrungen waren.

Sowohl Nahed als auch Mariya werden nach Auskunft der Ärzte aller Voraussicht nach für den Rest ihres Lebens gelähmt sein.

Anat Dolev, Sprecherin des Krankenhauses von Sheba sagte: "Das Kind leidet unter einer ernsten Verletzung ihres Rückenmarks. Als Folge ist sie vollständig gelähmt und wird beatmet, obwohl sie bei Bewußtsein ist. In einigen Tagen wird sie nach Gaza zurückgebracht werden."

Eine Erklärung des israelischen Militärs läßt keinen Zweifel daran, daß der Angriff auf Dahdouh – und damit auch auf Amans Familie – für den israelischen Piloten wie auch dessen Vorgesetzte absolut folgenlos bleiben wird:

"Am Samstag, dem 20. Mai, griff das israelische Militär aus der Luft ein Fahrzeug, in dem Mohammed Dahdouh, ein leitender Aktivist im Islamischen Jihad, der an indirektem Beschuß und weiteren Terror-Operationen gegen Israel beteiligt war, fuhr. Die israelische Armee untersucht weiterhin, um den Bericht, daß drei Palästinenser infolge des Angriffs auf Dahdouhs Auto getötet wurden, zu überprüfen. Die israelische Armee bedauert jeglichen Schaden, der unschuldigen Zivilisten zugefügt wird und wenn Palästinenser durch Beschuß der israelischen Armee getötet wurden, werden hieraus Lehren für die Vorgehensweise gezogen werden, um weiterhin das Risiko des Verletzens Unbeteiligter bei ähnlichen Operationen in der Zukunft zu minimieren."





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