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Personae non gratae?

Robbie Williams gegen die Pressefreiheit

14.07.2006  






Angesichts der derzeitigen Deutschland-Tournee von Robbie Williams ist das bemerkenswert geringe Presseecho doch auffallend. Tatsächlich scheint dies allerdings in einer Pressemitteilung vom Mittwoch des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) seine Begründung zu finden.

Nachdem im vergangenen Jahr Bildjournalisten strenge Bedingungen der Berichterstattung bei Williams-Konzerten diktiert worden waren, die die Arbeit der Journalisten als auch die Nutzung der gemachten Photos stark einschränkten, hatten unter anderem dpa, AP und ddp aus Protest hierüber keinerlei Berichte veröffentlicht. Dies führte nun offenbar dazu, daß die Konzertveranstalter ihrerseits "beleidigt" reagierten, so der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken nachdem die Bildjournalisten der Nachrichtenagenturen von den Konzerten ausgeschlossen worden waren..

"Solchen Knebelverträgen, die leider immer mehr in Mode kommen, wollten die Agenturen nicht zustimmen, und sie verzichteten konsequenterweise auch auf jegliche Wortberichterstattung über das Konzert. Doch statt die Vertragsinhalte zu überdenken, reagieren die Organisatoren nun scheinbar beleidigt", sagte er.

"Wir fordern alle Medien auf, einem Star, der die Pressefreiheit dermaßen einschränkt, keine Plattform zu bieten und gemeinsam mit den Agenturen auf eine Berichterstattung über die Williams-Konzerte zu verzichten", so Konken in der Erklärung weiter.

Die Tatsache, daß bei Konzerten Robbins die Arbeit von Journalisten mutwillig beschränkt wird mag zwar der gängigen Gesetzgebung entsprechen, zeigt aber doch einen ganz eigenen Umgang mit grundlegenden demokratischen Rechten wie der Pressefreiheit. Vor diesem Hintergrund scheint der Boykott in der Berichterstattung nur konsequent. Selbst wenn ein anzustrengendes Gerichtsverfahren zugunsten der Journalisten ausfiele was zweifellos wahrscheinlich scheint - so führte dies doch nur zu der Möglichkeit, durch Berichte zumindest indirekt Werbung für Williams' Konzertreihe zu machen.

Tatsächlich scheinen insbesondere regionale Radiosender diesen Boykott von Williams' Konzerten mehr als Gelegenheit zur eigenen Alleinstellung denn als wichtige Maßnahme zum Schutz der Pressefreiheit zu begreifen.





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