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Gedächtnisauffrischung

Bush, die "Terroristen", die Folter und der 11.9.

07.09.2006  






Für jene, die mit unerschütterlichem Glauben überzeugt sind, daß die Lippen des US-Präsidenten George W. Bush ein unaufhörlicher Quell reinster Wahrheit sind, war der Donnerstag zweifellos - wieder ein mal - ein schwarzer Tag. Hatten sie sich bisher entgegen aller bereits bekanntgewordenen Beweise auf Bushs Aussage, die USA betrieben keine Geheimgefängnisse in anderen Staaten berufen und entsprechende Stimmen als "Verschwörungstheoretiker" bezeichnet, so war es nun Bush selbst, der ihnen hier den Boden unter den Füßen wegzog.

Der Gedanke, daß Bush genau aus diesem Grund bei seinem öffentlichen Eingeständnis der Existenz eben dieser ausländischen Foltergefängnisse insgeheim eine diebische Freude empfand, mag zwar faszinierend sein, sicherlich war dies aber nicht der wahre Grund für diese plötzliche und unerwartete "Enthüllung".

Unter diplomatischen Gesichtspunkten war sie kaum vorteilhaft. Zwar sagte Bush damit nichts, was Politikern weltweit nicht schon längst bekannt war, nun waren sie aber gezwungen, zumindest verbal "empört" zu reagieren. Mitwisser, die die Lügen einer Person decken, reagieren meist wenig begeistert, wenn diese Person plötzlich seine Lügen offen eingesteht und so seine "Freunde" gleichfalls bloßstellt.

Auch die Überlegung, die US-Regierung wolle hierdurch ganz bewußt ihre Macht demonstrieren, wohl wissend, daß die internationale Staatengemeinschaft auch angesichts dieses offenen Geständnisses nicht in der Lage sein wird, Maßnahmen gegen die USA zu ergreifen, scheint wenig überzeugend, war dies doch auch schon zuvor für alle Beteiligten nur zu offensichtlich.

Naheliegend ist sicherlich, daß hierdurch den Menschen wieder ins Gedächtnis gerufen werden soll, warum die USA in den vergangenen Jahren zwei Angriffskriege mit vermutlich über einer Viertelmillion Todesopfern begonnen haben. Die zeitliche Nähe zum 5. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 - die ihrerseits rund 3.000 Tote forderten - ist hier mehr als auffällig. In diesem Zusammenhang mag es auch ebenso erwünscht wie voraussehbar gewesen sein, daß die Medien den Menschen nun erneut die Gesichter der - nach Darstellung der US-Regierung - Schuldigen an diesen Anschlägen präsentiert. Erst recht, da dies zu einem Zeitpunkt geschieht, da die Stimmen, die die offizielle Version der Hintergründe der Anschläge in Zweifel ziehen, immer lauter werden.

Tatsächlich geschah diese "Enthüllung" aber auch in einer Zeit, in der die USA immer offensichtlicher einen Krieg gegen den Iran oder zumindest schwerwiegende Luftangriffe auf iranische Ziele anstreben. Trotz der zahllosen, in den letzten Monaten bereits gegen den Iran erhobenen Vorwürfe - allen voran, der Iran strebe den Besitz von Atomwaffen an - ist es den USA bis heute nicht gelungen, erneute eine "Koalition der Willigen" für einen Angriff zu schmieden.

Nachdem die vorgeblichen "Drahtzieher des 11.9." nun so überraschend aus ihrer geheimen Haft in Folterkellern der CIA aufgetaucht sind, , könnten auch Aussagen von ihnen den Medien präsentiert werden. Sollten diese Aussagen - von Menschen, die über Jahre gefoltert wurden - dann eine Verbindung zwischen den Anschlägen vom 11.9. und dem Iran ziehen, könnte die Meinung der Weltöffentlichkeit kippen und die USA einmal mehr ihr Ziel erreichen.





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