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Presseunfreiheit

Al-Arabiya-Büro im Irak geschlossen

08.09.2006  






Nach Aljazeera ist mit Al-Arabiya ein weiterer arabischer Fernsehsender bei den "irakischen" Behörden in Ungnade gefallen, berichtete die BBC am Donnerstag. Demnach wurde das Büro des Senders in der irakischen Hauptstadt Baghdad auf Anordnung der "irakischen" Regierung für einen Monat geschlossen.

Al-Arabiya selbst zeigte sich über diese Maßnahme höchst erstaunt. Der Sender sei nicht selbst von den Behörden über diesen Schritt informiert worden, vielmehr habe man hiervon durch einen Bericht des regierungstreuen Propagandasenders al-Iraqiya erfahren. Daraufhin habe man Kontakt zum Büro des "irakischen" Premierministers Nouri al-Maliki aufgenommen, wo die Schließung bestätigt wurde, aber keine Gründe genannt wurden. Mittlerweile wurde das Büro in Baghdad von "irakischen" Polizisten besetzt, um die Schließung durchzusetzen.

Dies erinnert nur zu genau an das Vorgehen gegen den Sender Aljazeera vor zwei Jahren. Auch dessen Büro war zuerst auf einen Monat befristet von der "irakischen Übergangsregierung" geschlossen worden. Diese Schließung wurde dann aber auf unbestimmte Zeit verlängert und dauert bis heute an.

Ein namentlich nicht genannter Redakteur Al-Arabiyas sagte, er könne sich nur einen Grund für die Schließung vorstellen.

Kürzlich war der stellvertretende "irakische" Premierminister Barham Saleh von dem Sender live interviewt worden. Vor der Sendung hatte Saleh sich geweigert, gemeinsam mit einem Oppositionsführer vor die Kameras zu treten. Während des Interviews wurde Saleh dann von dem Moderator vor laufender Kamera gefragt, wie er von "Versöhnung" sprechen könne, wenn er nicht einmal mit der Opposition in einem Studio sein könne. Saleh soll über diese Frage äußerst wütend gewesen sein.

Gleichgültig, ob dies letztlich der wahre Grund für die Schließung des Al-Arabiya-Büros war oder die allgemeine Berichterstattung des Senders aus dem Irak, die sich nach dessen eigener Darstellung unter anderem auf "das tägliche Leiden der irakischen Bevölkerung" konzentriert und "im Irak sehr hohe Quoten" erzielt, einmal mehr haben die irakische Marionettenregierung und die USA hier gezeigt, welches Verständnis sie von "Pressefreiheit" haben.





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