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Wachsender Widerstand

Schwere Kämpfe in Afghanistan

09.09.2006  






Während die Medien ausführlich über das "Selbstmordattentat" in der afghanischen Hauptstadt Kabul auf einen Militärkonvoi berichteten, bei dem 16 Menschen, darunter mindestens 5 US-Soldaten, getötet wurden, finden die schweren Kämpfe im Süden des Landes weitaus weniger Beachtung.

Am Freitag berichtete die kanadische CBC, daß es etwa 40 Kilometer westlich der Stadt Kandahar zu einer großen Schlacht zwischen kanadischen und "afghanischen" Soldaten auf der einen und Kämpfern der "Taliban" auf der anderen Seite gekommen ist. Dabei geht aus dem Bericht nicht hervor, ob die Schlacht im Rahmen der derzeitigen "Operation Medusa" durch einen Angriff der Besatzer oder der afghanischen Kämpfer ausgelöst wurde.

Die Kämpfe waren offenbar so schwer, daß britische Kampfflugzeuge des Typs Harrier und Erdkampfflugzeuge des Typs A-10 "Thunderbolt" sowie AH-64 "Apache" Kampfhubschrauber der USA angefordert wurden, um den Besatzern Luftunterstützung zu gewähren. Diese wurde von der CBC-Reporterin Carolyn Dunn, die sich etwa einen Kilometer von der Front aufhält, als "spektakulär" bezeichnet. Nach Aussage von Oberstleutnant Nick Grant-Thorold wurden bei der Schlacht "bis zu" 30 "Taliban" getötet. Nach Darstellung der NATO wurden seit Beginn der "Operation Medusa" am vergangenen Sonntag 290 Kämpfer der "Taliban" getötet, was von diesen allerdings bestritten wird. Tatsächlich hat sich in der Vergangenheit bereits wiederholt gezeigt, daß seitens der Besatzer bei Angriffen getötete Zivilisten als "Taliban" bezeichnet wurden.

Der oberste NATO-Kommandeur in Afhanistan, US-General James Jones, hatte am Donnerstag zugegeben, daß die Besatzer über den ihnen entgegengebrachten Widerstand erstaunt sind. Bei der Gelegenheit kündigte er auch an, die an der Besatzung beteiligten Staaten zur Entsendung weiterer Soldaten aufzurufen - ein eindeutiges Zeichen für schwerwiegendste Probleme der Besatzer durch den erstarkenden Widerstand.

Letztlich kann kaum verwundern, daß der Widerstand - gleichgültig, ob es sich dabei nun tatsächlich wie seitens der Besatzer immer wieder behauptet, um Taliban handelt, oder nicht - seitens der Bevölkerung zunehmend Unterstützung und Zulauf erfährt. Wie auch im Irak versinkt das Land seit Beginn des US-geführten Angriffskrieges vor nunmehr fast fünf Jahren immer weiter im Chaos und von der "Befreiung" scheinen vor allem die Heroinbauern und die Drogenindustrie zu profitieren.





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