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Faß ohne Boden

Kosten für Irakkrieg steigen weiter

28.09.2006  






Wie der Boston Globe am Donnerstag unter Berufung auf eine Analyse des US-Kongresses berichtete, liegen die wöchentlichen Kosten der USA für die Besatzung des Iraks bei mittlerweile fast 2 Milliarden US-Dollar.

Pro Monat kostet die anhaltende Besatzung den US-Steuerzahler also rund 8,5 Milliarden US-Dollar, insgesamt werden die Kosten in diesem Jahr bei voraussichtlich 100,4 Milliarden US-Dollar liegen. Damit wird in diesem Jahr rechnerisch jeder US-Bürger vom Säugling bis zum Greis 335 US-Dollar für die Fortführung dieses Krieges bezahlen. Noch im vergangenen Jahr lagen die - offiziell zugegebenen - Kosten rund 20 Prozent niedriger. Hinzu kommen hier noch die wöchentlichen Kosten von etwa 370 Millionen US-Dollar pro Woche - oder 19,9 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr - für die Besatzung Afghanistans. Da der US-Haushalt dieses Geld nicht zur Verfügung hat und dementsprechend immer neue Kredite aufgenommen werden müssen, sind die Zinszahlungen der Belastung der Bevölkerung noch hinzuzurechnen.

Die mit derartigen finanziellen Mitteln in den USA oder auch in der Welt möglichen Veränderungen sind nicht schwer zu erahnen. Gleichgültig, ob man an grundlegende Maßnahmen zur Veränderung der Energieerzeugung in den USA - und damit einem deutlichen Beitrag gegen den Klimawandel, an kostenlose Krankenversicherungen für arme US-Bürger oder an den vollständigen Erlaß von Schulden armer Länder denkt, die Möglichkeiten scheinen fast unbegrenzt.

Die US-Regierung unter George W. Bush - und ein wenn auch schrumpfender Teil der Bevölkerung - scheint allerdings nach wie vor der Ansicht zu sein, daß dieses Geld - mittlerweile insgesamt fast eine halbe Billion US-Dollar - in den beiden Kriegen besser investiert ist, obgleich immer offensichtlicher wird, daß sie nicht zu gewinnen sind.

Die immer weiter steigenden Kosten des Irakkriegs haben zweifellos mehrere Gründe, sind aber letztlich alle auf den Widerstand gegen die Besatzer zurückzuführen. Gleichgültig ob man an die weiter steigende Zahl der im Irak stationierten US-Soldaten oder die steigenden Kosten für die Reparatur und den Ersatz von bei Angriffen beschädigtem oder zerstörtem Material oder auch die Kosten zur Behandlung verletzter Soldaten - deren langfristige Kosten hierbei wiederum noch gar nicht berücksichtigt sind - denkt, immer sind sie doch ein Ergebnis der Widerstandshandlungen. Ein weiteres Mal in der Geschichte dürfte sich hier in Zukunft zeigen, daß ein Zermürbungskrieg zumindest langfristig fast zwangsläufig zumErfolg führen muß.

Es ist kaum vorstellbar, daß die Bevölkerung der USA diese bereits völlig aus dem Ruder gelaufenen Kriegskosten unbegrenzt länger bereit ist zu tragen.





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