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Geheimhaltung

Irak verschweigt Opferzahlen

20.10.2006  






Am Freitag zitierte ein Bericht der französischen Le Monde aus einem Telegramm, demzufolge die Zahlen der getöteten irakischen Zivilisten nicht mehr wie bisher an die Vereinten Nationen weitergegeben werden dürfen.

Seit Juli 2005 hatten die Vereinten Nationen aufgrund der Zahlen des gerichtsmedizinischen Instituts in Baghdad und des "irakischen" Gesundheitsministeriums Schätzungen über die Zahl der durch die anhaltende Besatzung getöteten Menschen im Irak angefertigt. Im letzten Bericht waren für den Juli dieses Jahres 3.590 getötete Zivilisten und für den August 3.009 angegeben worden. Diese Zahlen wurden in dem Bericht als "beispiellos" bezeichnet.

Das Telegramm, das der Zeitung in Kopie vorliegt, wurde vom Leiter der UN-Mission im Irak, Ashraf Qazi, an die UN-Zentrale in New York gesandt. Darin schrieb Qazi, daß diese Schätzungen zwar "zweifellos unvollkommen, aber nichtsdestotrotz ein Hinweis auf die steigende Zahl ziviler Opfer" seien. Am 21. September, nur einen Tag nach Veröffentlichung dieses letzten UN-Berichts schrieb der "irakische" Premierminister Nouri al-Maliki Qazi zufolge an das "irakische" Gesundheitsministerium. In dem Schreiben ordnete er an, den Vereinten Nationen zukünftig keine weiteren Zahlen zu nennen.

"Diese Entwicklung riskiert, die Fähigkeit der Unterstützungsmission der UN, die Zahl der getöteten oder verletzten Zivilisten zu berichten, zu beschädigen", so Qazi in dem Telegramm.

Das von höchster Stelle ausgesprochene Verbot, den Vereinten Nationen weiterhin Zahlen über die Opfer unter der Zivilbevölkerung zur Verfügung zu stellen, belegt erneut, daß die "irakische" Regierung nichts mehr als eine Marionette der USA ist. Während der Irak durch die Veröffentlichung dieser Zahlen eher verstärkt Unterstützung in der internationalen Gemeinschaft finden dürfte, sind sie für die US-Besatzer naturgemäß eine medienpolitische Katastrophe. Mithilfe der "irakischen" Regierung konnte diese nun erfolgreich abgewendet werden.





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