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Flüchtiger Erfolg

Briten verlassen Konsulat in Basra

30.10.2006  






Noch in der vergangenen Woche zeigten sich britische Offiziere zuversichtlich, daß in der südirakischen Stadt Basra bald der "Wendepunkt" erreicht sei und bereits Anfang des kommenden Jahres die Zahl der im Irak stationierten Soldaten deutlich reduziert werden könne, wie der Scotsman am Donnerstag berichtete.

Im vergangenen Monat war mit der "Operation Sindbad" begonnen worden, die zum Ziel hat, Mitglieder von Milizen aus der "irakischen" Polizei zu entfernen.

Eine nicht namentlich genannte "hochrangige Quelle im Militär" zeigte sich äußerst optimistisch. "Wenn Operation Sindbad weiter so gut läuft wie bisher schon, dann können wir frühestens bereits im Februar eine deutliche Reduzierung unserer Streitkräfte erwarten. Es gibt ein echtes Gefühl, daß wir kurz vor dem Wendepunkt stehen", sagte er. "Wenn wir es bis dahin schaffen, wird sich alles in eine bestimmte Richtung entwickeln."

Ein Artikel des britischen Telegraph vom Montag zeigt nun, in welche Richtung sich die Situation im Irak derzeit tatsächlich entwickelt. Demnach werden das britische Konsulat in Basra in dem kommenden 24 Stunden aufgrund seit zwei Monaten anhaltenden Beschusses mit Mörsern evakuiert werden. Eine Sicherheitsbewertung hatte der Generalkonsulin aufgrund der anhaltenden Angriffe geraten, die Botschaft zu verlassen. Die ersten Mitarbeiter sind bereits mit Hubschraubern ausgeflogen worden und der Rest der insgesamt 200 Mitarbeiter der Botschaft - einschließlich Leibwächtern und Gurkha-Wachen wird ihnen folgen. Nur eine Notbesetzung wird in der Botschaft verbleiben.

Ein Sprecher des britischen Außenministeriums betonte, daß es sich hier nur um eine "vorübergehende" Maßnahme und keinesfalls um eine "Flucht" handele.

"Dies ist eine vorübergehende Maßnahme als Reaktion auf die zugenommenen Mörserangriffe", sagte er. Die Stammbelegschaft wird demnach im Palast von Basra bleiben und das Konsulat wird die komplette Palette an Aktivitäten behalten."

Kommandeure des Militärs zeigten sich hingegen wütend über diesen Schritt. Tatsächlich werde den irakischen Widerstandskämpfern hiermit gezeigt, daß sie den Kampf gegen die britischen Besatzer gewännen.

Tatsächlich dürfte es schwerfallen, die Evakuierung des Konsulatspersonals aus dem für 14 Millionen britische Pfund (rund 21 Millionen Euro) renovierten Konsulat in einem ehemaligen Palast Saddam Husseins, umgeben von einer 10 Meter hohen Betonmauer und auf dem gleichen Gelände wie 800 britische Infanteristen, anders als eine Flucht zu nennen. Auch wenn sich das britische Außenministerium bemüht, dies kleinzureden, so ist dies doch ein höchst bemerkenswerter Vorfall, ist es doch das erste Mal, daß Teile der Besatzer vor den anhaltenden Angriffen kapitulieren.





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