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Mit zweierlei Maß

Nicht alle Bombenträger sind Terroristen

12.12.2006  






Es war der Süddeutschen Zeitung am Montag nur eine kurze Meldung wert - und die meisten Medien haben die AP-Meldung vollständig ignoriert: am Münchner Flughafen wurde bei einem Passagier eine selbstgebaute Bombe gefunden.

Der 47 Jahre alte Mann hatte eine Gaskartusche mit Schwarzpulver gefüllt. Diese wurde dann am Samstag im Handgepäck des Mannes gefunden, so ein Sprecher der Flughafenpolizei. Daraufhin sei der Mann zwar festgenommen, aber noch am gleichen Tag wieder freigelassen worden. Spezialisten, die die Kartusche später untersuchten, stellten fest, daß sie als Sprengkörper einsetzbar sei, die genaue Sprengkraft müsse aber noch ermittelt werden. Angesichts der Tatsache, daß es sich nach Angaben des Sprechers der Flughafenpolizei um eine mit Schwarzpulver gefüllte Gaskartusche von 10 Zentimeter Länge - mit einem entsprechenden Volumen - handelte dürfte diese allerdings alles andere als vernachlässigbar sein - auch wenn Schwarzpulver bei weitem nicht die Sprengkraft beispielsweise von TNT besitzt.

Darüberhinaus war die Kartusche auch mit einem Zünder versehen worden. Hier scheint es also sehr wohl angebracht, von einer "funktionsfähigen Bombe" zu sprechen.

Trotzdem war der Mann nur kurze Zeit nach seienr Verhaftung bereits wieder auf freiem Fuß. Dem Sprecher der Flughafenpolizei zufolge handelt es sich bei dem Mann nur um einen "völlig harmlosen Bastler", der den Sprengsatz nach eigenen Angaben als „Silvesterböller“ nutzen wollte. Ihm sei "nicht bewußt gewesen", daß sich der Sprengsatz in seinem Handgepäck befand, als er zur Handgepäckkontrolle des Flughafens ging. Er wollte mit seiner Ehefrau und Bekannten nach Ägypten fliegen.

Glück im Unglück - immerhin wurde eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ausgefertigt - für den "harmlosen Bastler": er trug offenbar weder einen Koran bei sich noch einen langen Bart im Gesicht und seine Ehefrau kein Kopftuch. Vielmehr handelte es sich um einen "Niederbayern". Es fällt nicht schwer sich auszumalen, wie Medien und Politik auf diesen Fall reagiert hätten, bestünde auch nur der Verdacht, es handele sich um einen Muslim.





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