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Euro statt US-Dollar

Iran vollzieht die Trennung

21.12.2006  






Wie die britische BBC am Montag berichtete, hat der Iran angekündigt, sämtliche Auslandsgeschäfte - zu denen auch die Erdölexporte des Landes gehören - in Zukunft in Euro statt wie bisher in US-Dollar abzurechnen.

Gholam-Hussein Elham, ein iranischer Regierungssprecher, sagte, außerdem solle zukünftig auch der Staatsetat des Landes neben der iranischen Währung Rial auch in Euro berechnet werden - ein klarer Schritt zur grundlegenden Hinwendung des Irans zum Euro.

"Es wird keine Abhängigkeit vom Dollar mehr geben", so Elham. "Dieser Wechsel wird bereits bei ausländischen Währungsreserven vollzogen."

Dies wurde durch den iranischen Ölminister Kazem Vaziri Hamaneh einer Meldung der iranischen Nachrichtenagentur IRNA vom Mittwoch zufolge bestätigt. Nicht nur, daß bereits seit über zwei Jahren Zahlungen für Öllieferungen in Euro gefordert werden, dies solle nun auch für Importe gelten. Er gab das Volumen derzeit laufender Projekte in der iranischen Ölindustrie mit 28,65 Milliarden US-Dollar [sic] an.

Auch wenn dieser Schritt angesichts der Anstrengungen seitens der USA, den Fluß von US-Dollars in den Iran zu verhindern, sicherlich zu erwarten war, so ist doch in den vergangenen Tagen ein leichter Kursverlust des US-Dollars gegenüber dem Euro zu beobachten. Schwerwiegender als die Abrechnung der iranischen Im- und Exporte in Euro ist aber zweifellos die Signalwirkung, die von diesem Schritt ausgeht und für die USA die Gefahr wachsen läßt, daß weitere Länder diesem Beispiel folgen. Ende des Jahres 2000 hatte der durch den US-geführten, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen sein Land im Jahr 2003 gestürzte irakische Präsident Saddam Hussein ebenfalls begonnen, sämtliche Ölexporte in Euro abzurechnen.

Ein mindestens ebenso schwerer Schlag für den US-Dollar ist aufgrund einer Reuters-Meldung vom Sonntag naheliegend. Demnach hat der stellvertretende Vorsitzende der chinesischen Bankenaufsichtskommission, Jiang Dingzhi, erklärt, daß China nicht mehr als 700 Milliarden US-Dollar an ausländischen Währungsreserven benötige. Angesichts der wachsenden Verluste durch den fallenden Kurs des US-Dollars sprach er sich dafür aus, Alternativen für den Überschuß - die gesamten Währungsreserven Chinas belaufen sich derzeit auf rund 1 Billion US-Dollar - zu suchen. Es ist offensichtlich, daß der Kurs des US-Dollars durch die Abstoßung von 300 Milliarden US-Dollar durch China weiter unter Druck geraten würde - nicht zu sprechen von hieraus möglicherweise resultierenden entsprechenden Reaktionen weiterer Länder.

Andererseits würde China so zumindest kurzfristig auch der eigenen Wirtschaft schaden, da rund ein Fünftel aller Exporte des Landes in die USA gehen - was durch einen sinkenden Dollar-Kurs erschwert würde.

Letztlich scheint es zwar unwahrscheinlich, daß es zu einem kurzfristigen Zusammenbruch des US-Dollars kommt, da für die meisten Länder selbst zu viel auf dem Spiel stünde, als daß sie dies mutwillig verursachten, andererseits mehren sich zweifellos die Anzeichen, die ein solches Ereignis langfristig vermuten lassen.





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