Mehrere Berichte der vergangenen Tage belegen einmal mehr, daß die Lage für die Besatzer im Irak weitaus schlechter ist, als dies offiziell seitens der USA zugegeben wird. So berichtete Reuters am Mittwoch, daß US-Kampfhubschrauber am gleichen Tag mehrere Hochhäuser in der irakischen Hauptstadt Baghdad angegriffen haben. Bodentruppen setzten außerdem schwere Maschinengewehre und Mörser ein, um nach US-Angaben die Haifa-Straße "unter Kontrolle zu bringen". Erst vor zwei Wochen war diese Straße Ziel eines gemeinsamen Großangriffs von "irakischen" und US-Truppen gewesen, wobei vorgeblich über 100 Widerstandskämpfer getötet wurden. Ein Journalist berichtete, er habe am Mittwoch persönlich geholfen 37 verletzte Menschen, darunter Frauen und Kinder, mit drei Krankenwagen in ein Krankenhaus zu bringen. Die Gesamtzahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung dürfte also noch weitaus höher liegen - was angesichts der gegen Hochhäuser gerichteten Angriffe allerdings auch kaum verwundern kann. Einmal mehr handelt es sich daher auch um einen klaren Verstoß gegen die Genfer Konventionen. Bemerkenswert ist dies allerdings insbesondere angesichts der Lage dieser Straße. Nicht nur, daß sich diese "Rebellenhochburg" in der irakischen Hauptstadt befindet, sie liegt nur etwa zwei Kilometer entfernt von der "Grünen Zone", wo sich die Zentrale der Besatzer befindet. Der Einfluß des US-Militärs reicht also offenbar nicht einmal aus, um Widerstandskämpfer dauerhaft auf dieser kurzen Distanz fernzuhalten. Nur einen Tag zuvor war in Baghdad ein Hubschrauber des US-Unternehmens Blackwater abgestürzt, nachdem der Pilot vom Boden aus erschossen worden war. Augenzeugen berichteten, daß mehrere Männer das Feuer auf diesen und einen weiteren Hubschrauber des Unternehmens eröffnet hatten. Bei dem Absturz beziehungsweise durch die Schüsse wurden alle an Bord befindlichen 4 Söldner getötet. Ein weiterer Söldner in dem zweiten Hubschrauber wurde ebenfalls erschossen und zwei weitere verletzt. Die beiden Hubschrauber waren zum Zeitpunkt des Angriffs zum Schutz von zwei nicht näher bezeichneten "Mitarbeitern der US-Botschaft", die an einem ebenfalls ungenannten "Treffen" teilnahmen, eingesetzt. Der US-"Botschafter" Zalmay Khalilzad nannte die getöteten Söldner "Kollegen" und sagte, er sei zuvor auch selbst von ihnen bewacht worden. Zwar gab Khalilzad zu, daß das Treffen der "Diplomaten" angegriffen worden war und die Söldner sie schützen sollten, es gibt allerdings keinerlei Informationen darüber, was mit ihnen geschehen ist, nachdem ihre "Verteidiger" ausgefallen waren. Bereits am vergangenen Samstag ist ein US-Hubschrauber des Typs UH-60 "Black Hawk" nordöstlich Baghdads abgestürzt, wobei alle 12 Insassen getötet wurden. Offenbar wurde der Hubschrauber durch eine tragbare Boden-Luft-Rakete abgeschossen. Darüberhinaus befanden sich allerdings zahlreiche hochrangige US-Soldaten und Offiziere an Bord der Maschine. Dies waren im einzelnen:
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