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Besatzungsfolgen

Irakische Kinder unterernährt

08.03.2007  






Zu den Pflichten eines Landes, das Gebiete eines anderen Landes besetzt hält, gehört es den Genfer Konventionen zufolge auch, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Ein Bericht der zu den Vereinten Nationen gehörenden IRIN News vom Montag belegt, daß die USA auch in diesem Bereich ihren Verpflichtungen auch nicht annähernd nachkommen.

Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) zufolge sind 10 Prozent der Kinder unter fünf Jahren untergewichtig. Die Gesamtzahl der Kinder jünger als fünf Jahre im Irak wird auf 4,3 Millionen geschätzt, etwa 430.000 Kinder im Irak haben nicht das ihrem Alter entsprechende Gewicht - ganz offensichtlich aufgrund mangelnder Versorgung mit Lebensmitteln. Sogar 20 Prozent - 860.000 - dieser Kinder sind für ihr Alter zu klein.

"Viele irakische Kinder leiden vermutlich auch unter 'verstecktem Hunger' - Mangel an kritischen Vitaminen und Mineralien, die die Grundlagen für die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder sind", sagte Claire Haijaj, Pressesprecherin des "Irakischen Unterstützungszentrums" im jordanischen Amman. "Diese Mangelerscheinungen sind schwierig zu messen, aber sie machen Kinder für Krankheiten anfälliger und machen es unwahrscheinlicher, daß sie in der Schule erfolgreich sind."

Sowohl UNICEF als auch das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) wiesen außerdem darauf hin, daß die Unsicherheit im Irak nicht nur zur Schließung zahlreicher Gesundheitszentren führt, sondern es Krankenhäusern und Kliniken auch zunehmend an Medikamenten und Spezialisten mangele. Dies führe dazu, daß die irakische Bevölkerung zunehmend keinen Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung habe. Dr. Mayssun Abd al-Rahman, Kinderärztin am Baghdader Ausbildungskinderkrankenhaus, sagte, daß das Gesundheitssystem des Iraks in sich zusammenfällt und daß es allein UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation seien, die es über Wasser hielten.

Dies macht deutlich, daß der völkerrechtswidrige Angriffskrieg und die anschließende Besatzung - aber auch die ebenfalls auf Betreiben der USA eingeführten harten Sanktionen gegen den Irak - insbesondere auch die Kinder des Landes, seine Zukunft, trifft. Dies ist um so dramatischer, als diese Zukunft auch durch die großflächige Verseuchung des Landes durch den Einsatz von Munition mit "abgereichertem" Uran bedroht ist. Nicht nur, daß eine wachsende Zahl von Menschen und insbesondere Kinder durch die eingesetzten Waffen erkrankt, eine Behandlung ist offenbar zunehmend unmöglich.





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