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Keine bekannte Gegenmaßnahme

US-Flugzeugträger bedroht

24.03.2007  






Am Freitag veröffentlichte Bloomberg einen Artikel, dem zufolge die US-Marine noch immer keine geeignete Maßnahme gegen russische Anti-Schiffs-Marschflugkörper des Typs SS-N-27 "Sizzler", russische Bezeichnung 3M-54 "Klub", besitzt.

Der Artikel beruft sich bei dieser Einschätzung auf mehrere derzeitige und ehemalige Beamte und Dokumente des Verteidigungsministeriums. So hat beispielsweise der stellvertretende US-Verteidigungsminister Gordon England einem Etat-Dokument des Pentagons zufolge die US-Marine aufgefordert, bis zum 29. April darzulegen, wie es gegen die Bedrohung durch diese Waffen vorgehen will. Charles McQueary, Leiter der Waffenversuchsanstalt des US-Verteidigungsministeriums, warnte den leitenden Waffeneinkäufer des Pentagons in einer Notiz, daß er mehrere umfangreiche Programme einfrieren würde, bis diese Frage geklärt sei. Dazu gehören das CVN-21 Flugzeugträger-Projekt im Wert von 35,8 Milliarden US-Dollar, das 36,5 Milliarden US-Dollar DDG-1000 Zerstörer-Projekt sowie zwei Projekte des Unternehmens Raytheon im Gesamtwert von 7,1 Milliarden US-Dollar.

"Dies ist eine sehr tief fliegende, schnelle Rakete", sagte der pensionierte Konteradmiral Eric McVadon, ehemaliger US-Marineattaché in der chinesischen Hauptstadt Beijing. "Sie ist unsichtbar, bis sie ziemlich nahe ist. Die Zeit von dem Zeitpunkt, da man sie geortet hat bis zu dem, da sie einen trifft, ist sehr kurz." Tatsächlich wird der bis zu 450 Kilogramm schwere Gefechtskopf auf den letzten 60 Kilometern der Zielanflugsphase auf 3.500 Stundenkilometer beschleunigt. Darüber hinaus kann die Rakete während dieser Phase starke Flugmanöver durchführen, so daß ein Abschuß weiter erschwert wird.

"Dies ist eine Träger zerstörende Waffe", sagte denn auch Orville Hanson, der 38 Jahre lang Waffen für die US-Marine bewertet hat. "Das ist ihr Zweck".

Während es nach Aussage des Bloomberg-Artikels "keine Hinweise" darauf gibt, daß Rußland diese Waffe neben China - daß diese bereits im Jahr 2002 erhalten hat - auch an den Iran geliefert habe, scheinen Berichte über eine Übung des iranischen Militärs im Februar dieses Jahres eine andere Sprache zu sprechen. Aussagen des iranischen Konteradmirals Ali Fadavi deuteten vielmehr stark darauf hin, daß dabei auch SS-N-27 erprobt wurden.

Sollte der Iran tatsächlich im Besitz von SS-N-27 sein, so würden diese mit allergrößter Wahrscheinlichkeit im Falle eines US-Angriffs auf den Iran gegen US-Flugzeugträger im Persischen Golf eingesetzt werden. Dies würde das hier gezeichnete Szenario noch weitaus wahrscheinlicher machen. Die Reaktion der USA auf die Versenkung eines Flugzeugträgers wäre wiederum mit größter Wahrscheinlichkeit der Einsatz von Atomwaffen gegen den Iran, was seinerseits ohne Zweifel dazu führen würde, daß sich der überwiegende Teil der shiitischen Muslime - ganz besonders auch im Irak - gegen die USA erheben würde. Von hier wäre es nur noch ein kleiner Schritt zum 3. Weltkrieg.

Dessen ungeachtet beteiligt sich insbesondere auch Deutschland aktiv weiter an der Eskalation des "Atomstreits" mit dem Iran.





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