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Die anderen Extremisten

Flächenbombardement der palästinensischen Stadt Gaza gefordert

31.05.2007  






Muslimen wird immer wieder vorgeworfen, sie wollten "Israel vernichten und alle Juden ins Meer treiben". Beliebtes Ziel solcher Vorwürfe ist seit Jahren der iranische Präsident Mahmoud Ahmadi-Nejad, auch wenn er bisher nie etwas derartiges hat verlauten lassen. Ein prominenter ehemaliger jüdischer Geistlicher hat nun einmal mehr gezeigt, daß auch Juden zu solchen Gewaltphantasien in der Lage sind.

Wie die Jerusalem Post am Mittwoch berichtete, hat der ehemalige Oberrabbiner der Sephardim - Nachfahren der um das Jahr 1500 herum aus Spanien und Portugal vertriebenen Juden - in Israel, Mordechai Eliyahu, in einem Brief an den israelischen Premierminister Ehud Olmert ein rücksichtsloses militärisches Vorgehen gegen die Bevölkerung der palästinensischen Stadt Gaza gefordert. In dem auch in der jeden Freitag in Synagogen verteilten Broschüre "Olam Katan" ("Kleine Welt") abgedruckten Brief schreibt Eliyahu, entsprechend der jüdischen Kriegsethik sei eine ganze Stadt für unmoralisches Verhalten einzelner Bewohner verantwortlich. Dementsprechend sei die ganze Bevölkerung von Gaza verantwortlich, da sie "nichts tut, um das Abfeuern von Qassam-Raketen zu beenden." Außerdem sei es verboten, das Leben von Juden in der Stadt Sderot - zumeist Ziel des Raketenbeschusses - oder israelischer Soldaten aufs Spiel zu setzen, weil man befürchtet, Zivilisten in Gaza zu verletzen oder zu töten.

Es gebe absolut kein moralisches Verbot der wahllosen Tötung von Zivilisten bei einem Abgriff auf Gaza, der die Beendigung des Raketenbeschusses zum Ziel hat, so Eliyahu. Er vergaß hierbei offensichtlich, daß seiner Logik folgend auch die palästinensische Seite das Recht hätte, Israel mit Qassam-Raketen zu beschießen - objektiv betrachtet ein klares Kriegsverbrechen - da auch die israelische Seite zahllose Kriegsverbrechen begeht.

Eliyahu selbst konnte zwar nicht für ein Interview erreicht werden, sein Sohn Shmuel Eliyahu, seinerseits Oberrabbiner der Stadt Safed, ließ aber keinen Zweifel daran, daß er voll und ganz hinter dem Standpunkt seines Vaters steht. Er ging sogar noch weiter und forderte offen ein Flächenbombardement der "Gegend", aus der die Raketen üblicherweise abgefeuert werden - gleichgültig, wie viele Palästinenser dabei getötet würden.

"Wenn sie nicht aufhören, nachdem wir 100 getötet haben, dann müssen wir 1.000 töten", sagte er. "Und wenn sie nach 1.000 nicht aufhören, dann müssen wir 10.000 töten. Und wenn sie immer noch nicht aufhören, dann müssen wir 100.000, selbst eine Million töten. Was immer nötig ist, um sie zum aufhören zu bringen."

Bisher wurden in diesem Jahr in Sderot zwei Menschen durch Qassam-Raketen getötet.





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