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Privatarmee

Blackwater rüstet auf

01.09.2007  






Bei dem Begriff "Privatarmee" dürften die meisten Menschen spontan Bilder von vielleicht einigen hundert marschierenden Männern mit automatischen Waffen, vermutlich in einem südamerikanischen, vielleicht noch afrikanischen Land, vor Augen haben - Hollywood sei Dank.

Schon bisher trog dieses Bild, existieren in den USA doch zahlreiche "Sicherheitsunternehmen", die ihre Söldner an zahlungskräftige Kunden vermieten - allen voran derzeit natürlich der US-Regierung zwecks Unterstützung der Besatzungstruppen im Irak. Das erst im Jahr 1997 gegründete Unternehmen Blackwater USA allein hat schätzungsweise 20.000 Mann unter Waffen und besitzt ein Übungsgelände mit einer Fläche von über 28 Quadratkilometern - der halben Fläche der norddeutschen Stadt Flensburg. Neben schweren Waffen, gepanzerten Fahrzeugen, ferngesteuerten Drohnen und bewaffneten Hubschraubern besitzt das Unternehmen seit dem vergangenen Jahr sogar eine eigene Fallschirmspringer-Einheit.

Am Donnerstag nun berichtete Strategy Page wie auch die Website Jane's in ihrem abonnementpflichtigen Bereich, daß Blackwater Kampfflugzeuge des Typs EMB-314 "Super Tucano" des brasilianischen Herstellers Embraer kaufen will. Die Maschine existiert in einer einsitzigen und einer zweisitzigen Variante und wird insbesondere zur Aufklärung und zur Bekämpfung von Bodenzielen eingesetzt, wozu sie aufgrund ihres Turboprop-Antriebs und der damit verbundenen niedrigeren Geschwindigkeit gegenüber Strahlflugzeugen weitaus besser geeignet ist. Die zweisitzige Variante wird darüber hinaus auch zu Ausbildungszwecken genutzt. Die Maschinen sind mit zwei 12,7 Millimeter-Maschinengewehren ausgerüstet und haben fünf Aufhängungen für Waffensysteme wie Bomben oder Raketen.

Gary Jackson, Präsident von Blackwater, bestätigte gegenüber Jane's Mitte August, daß das Unternehmen dabei sei, den "Super Tucano" für ein "neues Ausbildungsprogramm" zu kaufen. Derzeit stehe noch die entsprechende Genehmigung der US-Regierung aus.

Es scheint nur zu offensichtlich, daß das von Jackson genannte "Ausbildungsprogramm" insbesondere dazu dienen soll, Blackwater-Piloten für den Einsatz dieser Flugzeuge auszubilden. Zwar bietet Blackwater zahlreiche "Lehrgänge" an, andererseits scheint gerade diese Maschine geradezu dazu prädestiniert, Blackwater-Söldner im Irak bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Da das US-Militär im Irak versucht, immer mehr Aufgaben an Söldnerunternehmen auszulagern um so die eigenen Verluste zu minimieren und andererseits der irakische Widerstand immer weiter erstarkt, scheint eine solche Aufrüstung nur allzu logisch.

Auch das Ende des hier vorgezeichneten Weges eines privatisierten Militärs wurde bereits in mehreren Hollywood-Filmen vorhergesagt.





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