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Nutzloses Wissen?

Geschichtslücken der Pressesprecherin des Weißen Hauses

12.12.2007  






Es war der Washington Post am Montag nur eine kleine Notiz wert - und doch könnte es zumindest eine teilweise Erklärung für den völkerrechtlichen Amoklauf der US-Politik der letzten Jahre liefern.

"Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen", schrieb im Jahr 1905 der US-Philosoph und Schriftsteller George Santayana. In einer am Wochenende ausgestrahlten Quiz-Show des US-Radionetzwerks National Public Radio (NPR) gestand die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, nun eine äußerst grundlegende Lücke in ihrem Geschichtswissen ein.

Dana Perino
Dana Perino

Am 26. Oktober hatte ein Journalist ihr bei einer Pressekonferenz die Frage gestellt: "Möchten Sie sich zu den Äußerungen von Präsident Putin äußern, der sagte, daß der Aufbau eines Raketenabwehrschildes in Osteuropa wie die Stationierung von Raketen auf Kuba, dem Auslöser der Kuba-Krise, sei?" Hierauf hatte sie geantwortet: "Nun, ich denke, daß der historische Vergleich - nicht wirklich funktioniert."

In der NPR-Sendung "Wait, Wait ... Don't Tell Me" ("Moment, Moment ... Sagen Sie's mir nicht") geriet sie nun ins Erzählen und kam dabei auch auf jene Frage des Journalisten zu sprechen.

"Ich geriet etwas in Panik, weil ich wirklich keine Ahnung ... von der Kuba-Krise habe", sagte sie. "Es hatte mit Kuba und Raketen zu tun, da bin ich ziemlich sicher", so Perino weiter - eine Erkenntnis, die angesichts der englischen Bezeichnung "Cuban Missile Crisis" ("kubanische Raketen-Krise") nicht allzu schwer zu erlangen ist. Als sie später nach Hause kam, fragte sie ihren Ehemann: "War das nicht wie die Schweinebucht-Sache?", woraufhin dieser nur mit "Oh, Dana!" antwortete.

Weder ihr Anflug von Panik noch die Reaktion ihres Ehemannes oder gar der womöglich aufgekommene leise Verdacht, es könnte sich hier um etwas wichtiges handeln, hat sie aber bisher anscheinend dazu bewegen können, sich über die Frage an ihren Ehemann hinaus um Erkenntnisse über die Kuba-Krise zu bemühen. Offenbar ist sie der Ansicht, daß es sich hier eher um nutzloses Wissen handeln würde. Es scheint äußerst zweifelhaft, daß nur sie so denkt.





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