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Schwerer Bombenanschlag in Baghdad
19.08.2003









Das UN-Hauptquartier in Baghdad, das Canal Hotel, wurde am Dienstag durch einen Bombenanschlag teilweise zerstört.

Neusten Meldungen zufolge sind dabei mindestens 16 Menschen getötet und 53 weitere verletzt worden, es ist aber davon auszugehen, daß diese Zahlen noch weiter ansteigen.

Die Explosion wurde vermutlich durch einen Selbstmordattentäter, der einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen vor dem Hotel - andere Stimmen sprechen davon, daß er bis in die Hotellobby gefahren ist - zur Explosion gebracht hat, ausgelöst.

Wie schon der erste große Bombenanschlag im Irak, der vor 12 Tagen die jordanische Botschaft in Baghdad traf und bei dem 11 Menschen starben, richtete sich damit die Gewalt gegen eine Einrichtung, für deren Angriff sich zwar Gründe finden lassen, die aber nicht zu den Angreifern und Besatzern des Iraks gehört.

Die Wucht der Explosion war so groß, daß noch in fast zwei Kilometer Entfernung Fensterscheiben zerstört wurden. Wie schon bei dem ersten Anschlag stellt sich hier also die Frage, warum sich die Gewalt nicht gegen die US-Soldaten in Baghdad gerichtet hat.

Unter strategischen Gesichtspunkten ist dieser Anschlag jedenfalls widersinnig. Nicht nur, daß die Möglichkeit, den US-Soldaten einen schweren Schlag zu versetzen, nicht genutzt wurde, es wurden außerdem die Kapazitäten der Vereinten Nationen im Irak extrem geschwächt, der Institution also, die sich, wenn auch sehr verhalten, gegen den Irakkrieg und für eine Selbstbestimmung des irakischen Volkes eingesetzt hat.

Die in diesem Zusammenhang häufig genannte Aussage - die sich auch nicht auf diese Bombenanschläge bezog - von US-Generalmajor Ray Odierno vom 25. Juli, daß nun "weichere Ziele" bevorzugt würden, weil die Angreifer wüßten "daß sie gegen militärische Ziele ineffektiv sind" kann hier kaum eine Erklärung bieten. Eine derart schwere Explosion wäre sicherlich auch geeignet, dem US-Militär Verluste zuzufügen.

Erste Stimmen beginnen bereits wieder, Al Qaida mit dem Anschlag in Verbindung zu bringen, wie dies auch schon bei dem Anschlag auf die Botschaft passierte. In beiden Fällen gibt es aber bisher weder Bekennerschreiben noch andere Hinweise, die diese Spekulation unterstützen würden.




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