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Mossad-Büro in Baghdad?
16.08.2003









Einem Artikel von IslamOnline (IOL) zufolge hat Middle East Media Research Institute (MEMRI) am 1. August ein Büro in Baghdad eröffnet.

Während MEMRI sich offiziell als Vermittler von Informationen aus dem Mittleren Osten darstellt, erläutert ein Artikel (hier die Reaktion des Präsidenten MEMRIs) des britischen Guardian, daß es sich praktisch ausschließlich um Übersetzungen von arabischen Artikeln handelt, die zu einem negativen Bild der arabischen Bevölkerung beziehungsweise ihrer Staaten beitragen.

Diese Behauptung wird durch die Auswahl der arabischen Cartoons, die auf der Menri-Website gezeigt werden, unterstützt.

Der Präsident vom MEMRI, Yigal Carmon, diente 22 Jahre in der israelischen Armee und arbeitete als Berater für Terrorbekämpfung für den israelischen Premierminister Yitzhak Shamir. Einige Monate nach dem Amtsantritt Yitzak Rabins gab es diesen Posten auf.

Hier gibt es einen ausführlicheren Artikel zu Carmon und hier (Adobe Acrobat-Datei) seine Gegendarstellung dazu.

IOL berichtet unter Berufung auf irakische Akademiker, daß das MEMRI-Büro in einem Gebäude in der Abu Nawass Street angemietet wurde und dies sowohl vom Pentagon als auch von der US-Verwaltung des Iraks genehmigt worden sei.
Dr. Anwar Abdu Aziz, ein Politikprofessor an der Universität von Baghdad nannte MEMRI "eine Fassade für Geheimdienst- und Sicherheitsorganisation unter der Leitung des Mossad", des israelischen Geheimdienstes.

Zwar findet sich die Behauptung, der frühere Oberst Carmon sei Mitglied des Mossads auf vielen Websites und die Vermutung wird auch durch seine Biographie wie auch durch einige Indizien - in diesem Artikel des Jerusalem Report wird er beispielsweise mit der Aussage zitiert, daß Juval Aviv kein Mossad-Agent war - gestützt, als mehr als eine Vermutung kann es aber trotzdem nicht bezeichnet werden, da jegliche Beweise hierfür fehlen.

In jedem Fall dürfte die Eröffnung des Büros aber - da MEMRI in großen Teilen der arabischen Medien als ebenso israelisch wie antiarabisch eingeschätzt wird - zu einer weiteren Verstärkung des Gefühls innerhalb der irakischen Bevölkerung führen, daß Israel versucht, Einfluß auf den Irak zu gewinnen. Diese Befürchtungen hatten schon zu Todesdrohungen gegen jüdische Immobilienkäufer geführt.




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