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Shiiten und Sunniten kritisieren USA
13.12.2003









Bei ihren Freitagsgebeten haben sowohl sunnitische als auch shiitische Geistliche in Baghdad die amerikanischen Besatzer scharf angegriffen, berichtete AP am Samstag.

Sayed Amer al-Hosni sagte in der Moshen-Moschee in dem Baghdader Stadtteil Sadr City: "Amerikanische Besatzungskräfte verteilen pornographische CDs und unabhängige Zeitungen, die anzügliche Bilder enthalten." Und weiter: "Moslems, nehmt Euch vor dem in Acht, was der ungläubige und korrupte Westen versucht, den Gläubigen anzutun."

Die Gläubigen antworteten mit Rufen von "Nein, nein zu Amerika" und "Nein, nein zum Teufel." Letzteres kann hierbei allerdings auch eine grundsätzliche Bedeutung gehabt haben, ohne sich auf die USA oder andere zu beziehen, da der "Teufel" im Islam grundsätzlich für das Böse - auch in ihnen selbst - steht, dem Gläubige widerstehen müssen.

In der sunnitischen Moschee al-Imam al-A'azam, dem Zentrum der geistigen Führung dieser Glaubensrichtung im Irak, warnte Scheich Ahmed Hassan al-Samaraai vor jeglicher Zusammenarbeit mit den Besatzern.

"Jeder, der mit amerikanischen Geheimdiensten zusammenarbeitet dient Amerika und Amerika dient Juden", sagte er. Die Bezeichnung "Geheimdienste" dürfte sich dabei auf alle Amerikaner im Irak beziehen und die Bezeichnung "Juden" eigentlich Israel meinen, wie dies von vielen Arabern verwendet wird. "Iraker sollten keine Spione sein und sich an die Besatzer verkaufen."

Außerdem lobte er Iraker, die es vorziehen, arbeitslos zu sein, als für die Besatzer zu arbeiten.

Während die Sunniten im Irak der Besatzung fast von Beginn an eher feindlich gegenüberstehen, haben sich die Shiiten bisher größtenteils zurückgehalten, möglicherweise in der Hoffnung, bei einer friedlichen Wahl aufgrund ihrer Mehrheit in der Bevölkerung die Macht im Irak zu erlangen.

Das hauptsächlich shiitische Sadr City in Baghdad hat allerdings schon in der Vergangenheit seine Abneigung gegenüber den Besatzern deutlich gemacht, so daß abzuwarten bleibt, ob sich dieser Standpunkt auch im restlichen Land verbreitet.





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