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Majestätsbeleidigung
06.12.2003









In einer Meldung vom Samstag berichtete AP kurz über einen Vorfall im Rahmen des amerikanischen Wahlkampfs.

John Kerry, einer der Kandidaten der Demokraten, wurde bei einer Wahlkampfveranstaltung von einem Oberschüler gefragt, wie er zu der Anschuldigung der Republikaner steht, daß Demokraten unpatriotisch seien, weil sie den US-Präsidenten George W. Bush kritisieren.

Die Tatsache, daß Kerry sich hier gezwungen sah, darauf hinzuweisen, daß er im Gegensatz zu Bush sehr wohl Militärdienst geleistet hat, zeigt sehr deutlich, wie unantastbar das Amt des US-Präsidenten sogar schon für die Opposition geworden ist.

Die vielen Kritikpunkte an den Handlungen des US-Präsidenten reichten offensichtlich nicht aus, um diesen widersprechen zu dürfen, hierfür war ein persönlicher Faktor der Überlegenheit - zumindest im Rahmen des Patriotismus - notwendig.

Hierbei ist zwar schon bemerkenswert, daß ein Schüler mit einer gehobenen Bildung offensichtlich nicht einmal die Grundprinzipien der Demokratie verstanden hat, daß ein Präsidentschaftskandidat sich aber tatsächlich gezwungen sieht, auf derartige Vorwürfe ernsthaft zu reagieren und versucht, Begründungen zu liefern, kommt schon fast einer Kapitulation gegenüber einer diktatorischen Führung gleich.

Eine Demokratie, in der es nicht mehr möglich - und offenbar auch nicht erwünscht - ist, die Regierung wegen ihrer Handlungen zu kritisieren, verdient diesen Namen nicht mehr.





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