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Medienmacht macht mächtig
01.12.2003









In der Vergangenheit hat sich in Ländern mit einer freien Presse immer wieder gezeigt, daß die Medien die Macht haben, Prinzen zu schaffen und Könige zu stürzen - und das ist auch so gewollt.

Das ist aber auch den Mächtigen und denen, die es werden wollen, bewußt und so werden "Geld und gute Worte" daran gesetzt, die Medien entsprechend den eigenen Zielen zu beeinflussen.

Dabei ist es fast gleichgültig, ob es sich um eine "fremdfinanzierte Informationsveranstaltung" auf Hawaii, ein "kostenneutrales Arbeitsessen" oder einfach nur die praktischerweise zur Veröffentlichung in Artikelform fertig vorformulierte Presseerklärung handelt. Die Unterschiede machen sich hier vorrangig auf dem Konto des entsprechenden Journalisten bemerkbar.

In der Theorie ist all das halb so schlimm. Läßt der eine Redakteur dank "freundschaftlicher Beziehungen" ein Thema unauffällig fallen, so existieren genügend andere, die sich um so interessierter darauf stürzen. Begnügt sich die eine Zeitung mit einer schöngefärbten Darstellung, so berichten Dutzende andere um so genußvoller über die wahren Hintergründe.

Die immer weiter voranschreitende Zentralisierung durch Fusionen und Aufkäufe gerade im Medienbereich machen eine Einflußnahme aber immer einfacher und effektiver.

Ein Beispiel hierfür ist der fast plötzliche Wechsel in der Bezeichnung der Menschen im Irak, die gegen die Besatzer kämpfen. waren sich die Medien noch vor einem Monat in der Bezeichnung "Widerstandskämpfer" praktisch einig, so hat sich hier weltweit ein Wandel vollzogen, der fast alle Medien einschließt.

Einer der Vorreiter hierfür war die Los Angeles Times. Sie hatte in einer internen Anweisung an ihre Redakteure angeordnet, die Bezeichnung "Widerstandskämpfer" in Zukunft zu meiden. Stattdessen sollte von "Rebellen" oder "Guerillas" gesprochen werden.

Diese Darstellung hat sich - im Deutschen häufig ergänzt durch "Freischärler" - bis auf wenige Ausnahmen durchgesetzt.

Hierfür ist keine weltweite Verschwörung oder Unmengen von Bestechungsgeldern notwendig gewesen. Es hat offenbar ausgereicht, die Formulierung an einigen "strategischen" Stellen durchzusetzen, so daß sich weitere Medien gezwungen sahen - gerade in den USA aufgrund von "Patriotismus" - der neuen Bezeichnung zu folgen.

Wie groß die Macht der Medien sein kann, hat dabei eindrucksvoll der Fall des "Florida-Rolf" in Deutschland gezeigt. Auf Druck eines Medienkonzerns fühlte sich die Bundesregierung genötigt, in aller Eile neue Gesetze zu verabschieden, obwohl insgesamt nur einige hundert Menschen überhaupt hiervon betroffen waren und der entstandene "Schaden" - es ist schließlich nicht so, daß die Betroffenen keinen Anspruch auf Sozialhilfe gehabt hätten, hätten sie ihren Wohnsitz in Deutschland - dementsprechend äußerst gering war.

Bestrebungen von Politik und Wirtschaft, die Medien zu ihren Gunsten zu beeinflussen sind daher ebenso verständlich wie zu verurteilen. Die offene - und später zurückgezogene - Ankündigung der US-Regierung, eine Behörde schaffen zu wollen, die die Medien "positiv" beeinflussen sollte, zeigt deutlich, wie groß der Anreiz ist, die Bevölkerung entsprechend den eigenen Zielen manipulieren zu wollen.

Ein hier einmal eingeschlagener Weg ist aber für beide Seiten nur schwer wieder zu verlassen. So wie die dem "Don" gewährten "kleinen Gefallen" immer größer werden, da man sich der Nachteile bewußt ist, sollte man hierzu nicht mehr bereit sein, so würde auch ein plötzliches Ausscheren aus einer solchen "Zusammenarbeit" ernste Folgen nach sich ziehen, da das Vertrauen in die Berichterstattung stark erschüttert würde. Und auch der anderen Seite fällt es schwer, diese einmal gewählte Strategie zu verändern. weniger, weil sie im gleichen Maße einen Vertrauensverlust fürchten muß, sondern vorrangig, weil sie sich fragen muß, wie die derart Manipulierten reagieren, wenn sie die Wahrheit über vergangene, aktuelle und zukünftige Pläne erführen.

Einmal geschlossen, ist diese "Zweckehe" eher eine unheilige Allianz, in der sich wechselseitig die Seele verkauft wird und bei der der Preis durch die zunehmende Konzentration der Medienmacht immer weiter sinkt.





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