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Israel lehnt Verhandlungen mit Syrien ab
05.12.2003









Wie AP am Freitag meldete, hat Israel das syrische Angebot, die Friedensverhandlungen wieder aufzunehmen, zurückgewiesen. Dies wurde mit der Behauptung begründet, Syrien würde weiterhin Organisationen wie den Islamischen Jihad unterstützen, den Israel für einen versuchten Selbstmordanschlag auf eine Schule verantwortlich macht.

Nach Aussage des israelischen Militärs waren am Mittwoch mehrere Männer in einer Moschee in der West Bank verhaftet worden. Bei Verhören habe sich herausgestellt, daß sie einen Anschlag auf eine Schule in der nordisraelischen Stadt Yokneam geplant hätten.

Ein hochrangiger Offizier der israelischen Armee sagte, daß, wäre der Anschlag verübt worden, Israel militärische Schritte gegen Syrien erwogen hätte. Beamte der israelischen Regierung wollten zu den Aussagen keinen Kommentar abgeben.

Von dem syrischen UN-Botschafter, Fayssal Mekdad, wurden die Vorwürfe kategorisch zurückgewiesen.

"Das sind große Lügen", sagte er. "Islamischer Jihad oder jede andere Organisation hat nicht das geographische und militärische Potential, um solche Aktionen von Damaskus aus zu steuern."

Am 5. Oktober hatten israelische Kampfflugzeuge nach einem Selbstmordanschlag in Haifa zum ersten Mal wieder ein Ziel auf syrischem Gebiet angegriffen. Nach israelischen Angaben handelte es sich dabei um ein Ausbildungslager des Islamischen Jihad, nach syrischen Angaben wurde es allerdings schon seit Jahren nicht mehr genutzt.

Gegenüber der New York Times hatte der syrische Präsident Bashar Assad in einem Interview am Sonntag zu einer Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen zwischen Syrien und Israel "an dem Punkt, wo sie beendet worden waren" aufgerufen.

Dies würde das Angebot der Rückgabe fast aller noch von Israel besetzten Gebiete in den Golanhöhen bedeuten, ein Schritt, der angesichts der derzeitigen israelischen Regierung wenig wahrscheinlich sein dürfte.

Der israelische Finanzminister Benjamin Netanyahu sagte, Syrien müsse gegen palästinensische Milizen in Syrien vorgehen, während Syrien beteuert, dies bereits getan zu haben. Außerdem müßte Syrien seiner Meinung nach gegen die Hezbollah-Kämpfer im Libanon vorgehen, bevor die Verhandlungen wieder aufgenommen werden könnten.

Hezbollah hatte zusammen mit anderen Organisationen 18 Jahre lang gegen die Besetzung des Südlibanon durch Israel gekämpft, bis sich Israel im Jahr 2000 schließlich zurückzog. An der Grenze kommt es immer noch zu Zwischenfällen.

"Wir würden Friedensverhandlungen mit Syrien willkommenheißen", sagte Zalman Shoval, ein Berater des israelischen Premierministers Ariel Sharon. "Nichtsdestotrotz ist unser Standpunkt sehr klar... Syrien muß aufhören den Terror im Libanon zu unterstützen und die palästinensischen Hauptquartiere in Damaskus schließen."

Assad beschuldigte Israel, auf "eine arabische Bereitschaft, Frieden zu schließen" mit "Nachlässigkeit und Zurückweisung" zu antworten.

Syrien hat bereits angekündigt, einen weiteren Angriff Israels mit Waffengewalt beantworten zu wollen. Sollte es hierzu kommen - und Israel scheint ebenso bereit dazu - könnte dies die bereits jetzt in der Region sehr angespannte Lage endgültig außer Kontrolle geraten lassen.





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