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Die Lügen des Gerd S. aus H.
05.07.2003









Das Leben kann einem schon übel mitspielen. Da versucht der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, die internationalen Verwicklungen, die durch den "Nazi-Vergleich" des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ausgelöst worden waren zu glätten, indem er die Wahrheit ein "klein wenig" dehnt.

Vor der Presse erklärte Schröder, Berlusconi habe sich bei ihm für den Vergleich entschuldigt.

Und was passierte? Am nächsten Tag geht Berlusconi an die Presse und sagt, er habe sich gar nicht entschuldigt, vielleicht sei er ja falsch übersetzt worden, und stehe auch weiterhin auf dem Standpunkt, daß es sich nur um einen Witz gehandelt habe, für den er sich nicht zu entschuldigen brauche.

Bei einer Debatte nach der Vorstellung des italienischen Programmes für die EU-Ratspräsidentschaft am Mittwoch in Straßburg hatte Besrlusconi dem deutschen SPD-Abgeordneten Schulz nach dessen Fragen an Berlusconi hinsichtlich des neuen italienischen Gesetzes, das ihm Immunität zusichert und der Äußerungen seines Ministers Umberto Bossi, der Schüsse auf Flüchtlingsboote gefordert hatte, gesagt, er halte ihn für überaus geeignet, in einem derzeit in Italien gedrehten Film die Rolle eines KZ-Aufsehers zu spielen.

Berlusconi sagte, er sei zu der Äußerung durch die amerikanische Comedy-Serie "Hogan's Heroes" (Ein Käfig voller Helden) inspiriert worden, in der ein deutscher Aufseher des Gefangenenlagers, in dem die Serie spielt, ebenfalls Schulz heißt. Der Abgeordnete habe ihn an den Feldwebel der Serie erinnert, der am Ende "doch ein guter Kerl" gewesen sei, auch wenn die Gefangenen ihm immer Streiche gespielt hätten.

Nicht, daß das nun eine besonders gute Ausrede wäre, der Name und die Staatsangehörigkeit dürften so ziemlich die einzigen Gemeinsamkeiten der beiden Schulzes sein. Weder hat der Abgeordnete mehre Zentner Übergewicht noch hat sich der Lageraufseher je durch intelligentes Nachfragen und dem Beharren, Antworten zu erhalten, ausgezeichnet.

Der Vergleich läßt sicherlich ebensoviel Taktgefühl wie Gespür für die zu erwartende Reaktion vermissen, trotzdem verglich er den Abgeordneten nicht mit SS-Schergen, sondern mit Schauspielern, auch wenn dies vielleicht nur ein bewußt gewählter Weg war, die Äußerung abzuschwächen, obwohl sie anders gemeint war.

Und da der deutsche Bundeskanzler nun offenbar bei einer "kleinen Notlüge" ertappt wurde, dreht sich das Karussell von "Sie müssen sich entschuldigen" - "Nein!" - "Doch!" - "Nein!" - "Doch!" - "Ohhh!" auch ganz ohne außerirdische Kohlköpfe munter weiter.




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