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Die besten Politiker, die man für Geld bekommen kann?
20.07.2003









Am Sonntag veröffentlichte AP unter Bezugnahme auf das Center for Responsive Politics (CRP) eine Liste von Politikern, die zu bestimmten Themen die größten Wahlspenden erhalten haben und wie sie sich bei der Abstimmung verhalten haben.

J=ja, N=nein, NA=nicht abgestimmt, A=anwesend

Das erste Zeichen nach dem Namen gibt die Parteizugehörigkeit des Abgeordneten (Demokraten oder Republikaner) an, danach folgt der US-Bundesstaat, aus dem er stammt.

ÄRZTLICHE KUNSTFEHLER

Spenden von Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften, die eine "Ja"-Stimme wollten:

Phil Gingrey, R-Ga., 333.200 US-Dollar, J
Nancy Johnson, R-Conn., 275.499 US-Dollar, J
Sherrod Brown, D-Ohio, 224.352 US-Dollar, N
Charlie Norwood, R-Ga., 218.230 US-Dollar, J
Billy Tauzin, R-La., 174.128 US-Dollar, J

Spenden von Anwälten, die eine "Nein"-Stimme wollten:

Dick Gephardt, D-Mo., 638.053 US-Dollar, N
Chris Van Hollen, D-Md., 322.305 US-Dollar, N
Patrick Kennedy, D-R.I., 300.248 US-Dollar, N
Rahm Emanuel, D-Ill., 272.900 US-Dollar, N
Jim Marshall, D-Ga., 243.000 US-Dollar, N

SAMMELKLAGEN

Spenden von Unternehmen, die eine "Ja"-Stimme wollten:

Dick Gephardt, D-Mo., 3.379.099 US-Dollar, NA
Nancy Johnson, R-Conn., 2.541.338 US-Dollar, NA
John Dingell, D-Mich., 2.504.665 US-Dollar, N
Dennis Hastert, R-Ill., 2.121.770 US-Dollar, NA
Anne Northup, R-Ky., 2.045.051 US-Dollar, J

Spenden von Anwälten, die eine "Nein"-Stimme wollten:

Dick Gephardt, D-Mo., 638.053 US-Dollar, NA
Chris Van Hollen, D-Md., 322.305 US-Dollar, N
Patrick Kennedy, D-R.I., 300.248 US-Dollar, N
Rahm Emanuel, D-Ill., 272.900 US-Dollar, J
Jim Marshall, D-Ga., 243.000 US-Dollar, N

BANKROTT

Spenden von Finanz- und Kreditkartenunternehmen, die eine "Ja"-Stimme wollten:

Michael Oxley, R-Ohio, 58.662 US-Dollar, J
Eric Cantor, R-Va., 41.900 US-Dollar, J
C.A. Dutch Ruppersberger, D-Md., 41.625 US-Dollar, A
Richard Baker, R-La., 41.500 US-Dollar, J
Shelley Moore Capito, R-W.Va., 41.250 US-Dollar, J

Konsumentenvereinigungen, die eine "Nein"-Stimme wollten, haben insgesamt nur 1.298 US-Dollar gespendet

ENERGIE-GESETZ

Spenden der Öl- und Gasindustrie, die eine "Ja"-Stimme wollten:

Don Young, R-Alaska, 122.950 US-Dollar, J
Billy Tauzin, R-La., 120.750 US-Dollar, J
Joe Barton, R-Texas, 119.898 US-Dollar, J
John Sullivan, R-Okla., 112.100 US-Dollar, J
Chip Pickering, R-Miss., 101.350 US-Dollar, J

Spenden von Umweltorganisationen, die eine "Nein"-Stimme wollten:

Mark Udall, D-Colo., 50.885 US-Dollar, N
Jay Inslee, D-Wash., 32.981 US-Dollar, N
Rush Holt, D-N.J., 32.095 US-Dollar, N
Chris Van Hollen, D-Md., 26.350 US-Dollar, N
Rick Larsen, D-Wash., 25.087 US-Dollar, N

HAFTUNG VON WAFFENPRODUZENTEN

Spenden von Unterstützern der Rechte von Waffenbesitzern, die eine "Ja"-Stimme wollten:

Marilyn Musgrave, R-Colo., 23.056 US-Dollar, J
Rick Renzi, R-Ariz., 22.400 US-Dollar, J
Randy Forbes, R-Va., 20.850 US-Dollar, J
Mike Rogers, R-Ala., 19.950 US-Dollar, J
Robin Hayes, R-N.C., 19.900 US-Dollar, J

Spenden von Gruppen, die eine Reglementierung des Waffenbesitzes fordern und eine "Nein"-Stimme wollten:

Dennis Cardoza, D-Calif., 5.000 US-Dollar, J
Dick Gephardt, D-Mo., 4.000 US-Dollar, NA
Dennis Moore, D-Kan. 3.750 US-Dollar, N
Diana DeGette, D-Colo, 1.500 US-Dollar, N
Tom Udall, D-Colo., 1.250 US-Dollar, N

BEZAHLUNG VON ÜBERSTUNDEN

Spenden von Gewerkschaften, die eine "Ja"-Stimme wollten:

Dick Gephardt, D-Mo., 350.700 US-Dollar, NA
Stephen Lynch, D-Mass., 337.789 US-Dollar, J
Earl Pomeroy, D-N.D., 319.480 US-Dollar, J
Martin Frost, D-Texas, 315.550 US-Dollar, J
Nancy Pelosi, D-Calif., 308.750 US-Dollar, J

Spenden von Unternehmern, die eine "Nein"-Stimme wollten:

Dick Gephardt, D-Mo., 3.379.099 US-Dollar, NA
Nancy Johnson, R-Conn., 2.541.338 US-Dollar, NA
John Dingell, D-Mich., 2.504.665 US-Dollar, N
Dennis Hastert, R-Ill., 2.121.770 US-Dollar, NA
Anne Northup, R-Ky., 2.045.051 US-Dollar, J


Die klare Aussage, daß sich die Spenden für die Spender in den meisten Fällen ausgezahlt haben, läßt sich zwar nicht direkt mit Deutschland vergleichen, da das amerikansiche Wahlsystem anders funktioniert.

Dort finanzieren die Kandidaten ihren Wahlkampf selbst, das heißt, daß sie auf Spenden (oder ein großes Privatvermögen) angewiesen sind. US-Präsident George Bush plant beispielsweise, für den Wahlkampf zur nächsten Präsidentschaftswahl 200 Millionen US-Dollar an Wahlkampfspenden einzusammeln und bisher sieht es aus, als würde er dieses Ziel sogar noch überschreiten.

Auf der anderen Seite unterliegen die Abgeordneten in Deutschland auch einem starken "Fraktionszwang" - auch wenn dies immer wieder bestritten (und vom Grundgesetz faktisch untersagt) wird.

Auf diesem "Umweg" über die Parteien ist also doch damit zu rechnen, daß Einflußnahmen durch Spenden in Deutschland ebenso erfolgreich sein können.

Dies würde auch erklären, warum in fast jedem Fall die Gruppe mit der schwächsten oder keiner Lobby bei politischen Entscheidungen am stärsten benachteiligt wird.




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