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Kein Frieden für Israel und Palästina
12.06.2003







Wie AFP meldete, wurde der israelischen Armee am Donnerstag, einen Tag nach den wechselseitigen Anschlägen, die fast 30 Tote und über 100 Verletzte forderten, der Befehl erteilt, die palästinensische Hamas "vollständig auszulöschen".

Der Befehl, demnach das israelische Militär "jedes nötige Mittel" einsetzen soll, wurde nach einem Treffen des israelischen Verteidigungsministers Shaul Mofaz mit der Führungsspitze der israelischen Armee erteilt.

Dem Bericht nach soll jeder "vom allerniedrigsten Mitglied bis zu Scheich Ahmad Yassin", einem der Gründer von Hamas und ihr geistiger Führer, ein legitimes Ziel sein.

Tzachi Hanagbi, der israelische Minister für Innere Sicherheit, warnte die Hamas-Führer am Donnerstag, daß nicht einer von ihnen sicher sei. "Hamas-Führer besitzen keine Immunität, insbesondere, wenn diese Organisation alles tut, um den politischen Prozeß zu ruinieren" sagte er gegenüber dem Armeeradio auf die Frage, ob auch der blinde und an einen Rollstuhl gefesselte Yassin ein Ziel sei.

Das Verhalten Israels und Palästinas ähnelt mehr dem zweier verfeindeter Familien, die sich in einem immerwährenden Kreislauf von Blutrache versuchen gegenseitig auszulöschen als dem zweier Staaten.

Der israelische Befehl an das Militär wurde durch den Anschlag auf einen Bus ausgelöst.

Der palästinensische Anschlag auf den Bus wurde durch den Anschlag auf den Hamas-Führer Rantissi ausgelöst.

Der israelische Anschlag auf Rantissi wurde durch den Anschlag auf einen Kontrollpunkt ausgelöst.

Die Reihe läßt sich praktisch beliebig verlängern.

Der Kreislauf wird sich nur durchbrechen lassen, wenn sich eine Seite dazu entschließt, die Gewalt nicht mehr mit Gewalt zu beantworten. Diese Meldung läßt wenig Hoffnung, daß dies passieren wird.

Israel wird verstärkt versuchen, Hamas-Mitglieder zu töten. Dabei werden wie bisher auch schon, jeweils einige Zivilisten getötet werden. Aus Angehörigen, Freunden oder anderen werden sich neue Hamas-Mitglieder rekrutieren, die dann Racheanschläge verüben. Und schon sieht Israel sich bestätigt, noch härter vorgehen zu müssen.

Die Ankündigung, jedes Hamas-Mitglied töten zu wollen, eröffnet noch eine weitere beunruhigende Perspektive. Iran, Syrien und auch Libyen wurden von Israel häufig beschuldigt, Hamas zu unterstützen und Mitgliedern Unterschlupf zu gewähren. Ein Angriff auf diese Länder kann also auch nicht ausgeschlossen werden.







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