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Iraker verklagt US-Militär auf 200 Millionen US-Dollar
15.06.2003









AFP berichtete am Freitag über die Schadensersatzklage des Irakers Abud Sarhan, in der er 200 Millionen US-Dollar als Entschädigung für den Verlust von 17 Familienangehörigen und 200 Schafen durch einen amerikanischen Raketenangriff fordert.

Die erste Anhörung soll Sarhans Anwalt, Rabah al-Alwani, zufolge am 20. Juli am Gericht von Ramadi, 100 Kilometer westlich Baghdads, stattfinden. "Das Verfahren wird das erste im Irak gegen US-Soldaten sein. Wir glauben, daß sie übertriebene Gewalt gegen das irakische Volk eingesetzt haben, das mit den Vereinigten Staaten beim Sturz von Saddam Husseins Regime zusammengearbeitet hat", sagte al-Alwani gegenüber AFP.

Der 71-jährige Sarhan sagt, eine amerikanische Rakete sei am 4. April in das Wohnzelt eingeschlagen, in dem sich seine Angehörigen befanden. Einige zuvor habe er sein Heimatdorf Al-Altash verlassen, das dicht an einer irakischen Militärbasis liegt, die von Flugzeugen der "Koalition" stark bombardiert wurde.

Sarhans Halbbruder Hamad Sarhan (25), der bei dem Angriff verwundet wurde, erzählte, daß das Zelt in einer nahegelegenen Wüste aufgebaut worden war, weil sie glaubten, dort sicher zu sein. "Es gab dort keine militärischen Stellungen, nur Schäfer und ihre Herden."

"Vor dem Nachtgebet schlug eine Rakete neben uns ein, kurz danach traf eine weitere die Frauensektion."

Das Zelt war in drei einzelne Sektionen unterteilt, eine für die Männer, eine für die Frauen und die dritte für die Kinder.

"Es war schrecklich. Wir konnten nicht erkennen, wessen Gliedmaßen auf dem Boden verteilt waren" sagte er.

Alle seine Familienangehörigen, sind bei dem Angriff ums Leben gekommen, nur er und sein Halbbruder überlebten, weil sie für die rituellen Waschungen in Vorbereitung des Abendgebets nach draußen gegangen waren.

Ein AFP-Korrespondent der den Ort des Raktenangriffs besuchte, berichtete, daß dort immer noch Raketentrümmer, Kinderkleidung und Schafkadaver herumliegen.

Die Klage wurde beim Gericht von Ramadi eingereicht uns dies informierte die "Koalition" über das irakische Justizministerium von der Klage. Aref al-Dulaimi, ein Kollege al-Alwanis, sagte, die Forderung von 200 Millionen US-Dollar wäre begründet.

"Wir hoffen, daß die zwei US-Führer [US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und General Tommy Franks] vor das Gericht treten oder vertreten werden", fügte er hinzu.








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