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Ehemalige irakische Soldaten stellen Ultimatum
26.05.2003







(Freace & AFP) Am Freitag hat der "zivile US-Verwalter" Paul Bremer bekanntgegeben, daß die irakische Armee und der Geheimdienst abgeschafft werden, ebenso wie das Verteidigungs- und das Informationsministerium. An Stelle der bisherigen soll eine "unpolitische" Armee geschaffen werden.

Am Montag demonstrierten ehemalige irakische Offiziere gegen diese Entscheidung und kündigten weitere Proteste und sogar den Griff zu den Waffen an, falls die Entscheidung bestehen bleibe.

"Wir fordern die schnelle Schaffung einer Regierung, die Rückkehr der Sicherheit, die Wiedereinrichtung öffentlicher Institutionen und die Zahlung aller Löhne aller Soldaten" sagte der frühere General Saheb al-Mussawi in einer Ansprache in Baghdad gegenüber 100 früheren Offizieren.

"Wenn unsere Forderungen nicht akzeptiert werden, wird der nächste Montag den Bruch zwischen der irakischen Armee und dem Volk auf der einen Seite und den Besatzern auf der anderen markieren."

Die Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift "Besser, die Kehle durchgeschnitten zu bekommen als das Gehalt konfisziert. Die irakische Armee fordert ihre Rechte ein!" und "Die irakische Armee ist die Armee des Volks und der Nation!"

Der frühere Oberst Ahmed Abdullah sagte gegenüber AFP: "Sollte unsere Lage nicht geregelt werden, drohen wir damit, zu den Waffen zu greifen."

"Wie sind den Kampf gewohnte Soldaten und wir haben Freiwillige für den Märtyrertod" warnte der frühere Oberstleutnant Ziad Khalaf. "Wir werden uns mit Gewalt zurückholen, was wir durch Gewalt verloren haben."

Da es äußerst unwahrscheinlich ist, daß Bremer seinen Entschluß der Auflösung der irakischen Armee rückgängig macht, könnte sich hier ein ernstes Problem für die Koalitionsstreitkräfte entwickeln, je nachdem, wie groß die Anzahl ehemaliger Soldaten ist, die ihren früheren Befehlshabern noch gehorchen.

Waffen sind seit Wochen im Irak ebenso frei wie billig verfügbar, außerdem dürften die Offiziere Kenntnisse über bisher noch nicht entdeckte Waffenlager haben, der Beginn eines Guerillakrieges durch ehemalige irakische Soldaten wäre technisch also sicherlich möglich.

Und damit wäre es dann nur noch ein kleiner Schritt bis zum Ausbruch eines Bürgerkriegs zwischen den verschiedenen Volks- und Religionsgruppen im Irak.






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