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USA-Irak: neue (öffentliche) Strategien
18.05.2003







Der US-Berater des Iraks in Öl-Angelegenheiten, Philip Carroll sagte gegenüber der Washington Post, daß der Irak in Zukunft die OPEC-Förderquoten ignorieren könnte.

Carroll, der frührere Vorsitzende der Royal Dutch Shell in den Vereinigten Staaten, sagte, der Irak sei schon in der Vergangenheit in nationalem Interesse aus dem Quotensystem ausgeschert. Dies könne wieder geschehen. "Mir erscheint dies eine sehr wichtige Frage von nationaler Bedeutung zu sein", so Carroll, der aufgrund seiner Position in der Lage ist, hier die Weichen zu stellen.

Carroll sagte außerdem in einem Interview, daß Verträge, die von dem alten Regime geschlossen worden waren, ungültig seien oder der Neuverhandlung bedürfen.

Husseins Regierung hatte Frankreich, Rußland und China bei der Veragsvergabe bevorzugt, da diese Länder dem Irak gegenüber eine positivere Haltung eingenommen hatten.

Die New York Times berichtete am Freitag, daß die Vereinigten Staaten und Großbritannien ihren Plan einer irakischen Übergangsregierung auf unbestimmte Zeit verschoben haben.

Demzufolge bleiben die von den USA eingesetzten "Verwalter" auf unbestimmte Zeit auch die wirklichen Herrscher über das irakische Öl.

Auch wenn von amerikanischer Seite immer wieder betont wird, daß man ja nur im Interesse des irakischen Volkes handle, sollte klar sein, daß es weniger im Interesse des Iraks sein kann, wenn die Stellung der OPEC entscheidend geschwächt wird, als vielmehr im Interesse der USA.

Eine über die Quoten hinausgehende Ölförderung des Iraks würde vorrangig zu einem Preisverfall des Rohöls führen, wodurch die Mehreinnahmen des Iraks durch die Maßnahme deutlich geschmälert würden.

Andererseits sind amerikanische Firmen durch die US-Regierung faktisch zum Verwalter des irakischen Öls bestimmt worden. Ein günstigerer Rohölpreis würde also vorrangig den USA zugute kommen und falls doch Mehreinnahmen zustandekommen sollten, würden diese ebenfalls Amerikanern zugute kommen.






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