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10 Lehren aus dem Irakkrieg

David Krieger

http://www.wagingpeace.org/articles/03.05/0507krieger_10lessons.htm





Es gibt immer Dinge, die man aus einem Krieg lernen kann. Regierungen und Gelehrte konzentrieren sich dabei nur auf die Lehren in Militärstrategien und Taktiken wie der Truppenverteilung, Art der Gefechtsführung, der Bombardierung von Zielen und der Effektivität von unterschiedlichen Waffensystemen. Es gibt natürlich viel weiterreichende Lehren, die gezogen werden können, und hier sind einige grundlegende aus dem Irakkrieg.

1. In den Augen der Bush-Regierung hängt die Relevanz internationaler Organisationen wie den Vereinten Nationen hauptsächlich von ihrer Bereitschaft ab, die US-Politik blind zu unterschreiben, egal ob legal oder illegal, moralisch oder unmoralisch.

2. Die Bush-Doktrin des Präventivkriegs kann gegen Bedrohungen eingesetzt werden, die in Wirklichkeit gar keine Grundlage haben.

3. Das amerikanische Volk scheint die "ködern und umschwenken"-Taktik - einen Krieg zu beginnen, um den Einsatz von Massenvernichtungswaffen zu verhindern, und dann den Regimewechsel zu feiern wenn keine solche Waffen gefunden werden - kaum wahrzunehmen.

4. Ein Land, das 400 Milliarden US-Dollar jährlich für sein Militär ausgibt und es mit den neusten High-Tech-Waffen ausrüstet kann einen klaren militärischen Sieg gegen ein Land erringen, das 1/400 dieser Summe ausgibt und praktisch keine High-Tech-Waffen besitzt.

5. Journalisten bei Soldaten einzubetten führt zu Reportern, die in ihren Berichten nur den Blickwinkel zeigen, der vom Militär freigegeben wurde. Es ist wie das Prägen von Entenküken [s. Konrad Lorenz].

6. Das amerikanische Volk kann leicht mit Hilfe von eingebetteten und nicht eingebetteten Medien manipuliert werden, um einen illegalen Krieg zu unterstützen.

7. Eine kaiserliche Präsidentschaft benötigt den Kongreß nicht, um seine verfassungsrechtliche Aufgabe auszuüben, den Krieg zu erklären; sie braucht nur einen gefügigen Kongreß, um schnell wachsende große Mengen Geldes für Kriege bereitzustellen.

8. Es ist wesentlich einfacher, ein diktatorisches Regime mit militärischer Übermacht zu zerstören als das Land in eine funktionierende Demokratie wiederaufzubauen.

9. Wenn andere Länder dem Schicksal Saddam Husseins und des Iraks entgehen wollen, sollten sie lieber große Arsenale an Massenvernichtungswaffen produzieren, um sich so vor einem möglichen Angriff durch die USA zu schützen.

10. In allen Kriegen sind es die Unschuldigen, die am stärksten leiden. Und so ist Saddam Hussein weiter verschwunden und George Bush inszeniert einen Flug zum Flugzeugträger USS Abraham Lincoln, während Ali Ismael Abbas in einem Krankenhausbett ohne seine Eltern und seinen Bruder, die bei einem US-Angriff getötet wurden, und ohne seine Arme, liegt.

Die wichtigsten Lehren des Irakkriegs mögen noch unentdeckt sein, aber es gibt Zeichen, daß der amerikanische Unilateralismus wichtige Verbündete entfremdet, während das Triumphieren der Bush-Regierung wahrscheinlich Terroristen aufreizt und sie so zahlreicher und hartnäckiger in ihrem Bemühen um gewalttätige Rache werden läßt.






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