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Menschen im Irak lebendig begraben






Der Spiegel berichtet, daß Saddam Hussein Menschen nach den Aufständen von 1991 lebendig begraben ließ. Eine lokale Menschenrechtsorganisation hat jetzt nahe Kerbala ein Massengrab entdeckt.

Nicht, daß das dem damaligen Regime nicht zuzutrauen wäre. Der Einsatz von Giftgas gegen die eigene Bevölkerung ist da sicherlich Verdachtsmoment genug. Und doch bleibt der Spiegel für diese Behauptung jeglichen Beweis schuldig.

Der einzige überhaupt im dem Artikel genannte Anhaltspunkt für den Vorwurf ist, daß die in dem Massengrab gefundenen Leichen offenbar an den Händen gefesselt worden waren.

Die Organisation will jetzt eine in der Nähe stationierte US-Einheit um Hilfe bei der Identifikation der Leichen bitten.
Es sollte dabei nicht vergessen werden, daß das Lebendigbegraben von Menschen nicht nur vom Irak verbrochen wurde (so die Anschuldigung stimmt). Im ersten Golfkrieg 1991 setzten die Amerikaner schwere Bulldozer ein, um voll besetzte Schützengräben zuzuschütten. Dies hat wahrscheinlich zu tausenden von lebendig begrabenen irakischen Soldaten geführt.

Nun könnte man argumentieren, daß dies halt Kriegshandlungen waren. Aber die Grenze ist hier fließend. Der Einsatz von Chemiewaffen (und hierzu zählt auch Tränengas!) ist im Krieg gemäß den Genfer Konventionen verboten. Bei zivilen Aufständen (wie viele aus eigener Erfahrung wissen) gilt dies nicht.

Definitiv, Husseins Regime war korrupt, verbrecherisch und absolut rücksichtslos. Aber wir sollten uns dafür hüten, einer Siegerjustiz auch nur im Ansatz den Weg zu bereiten, indem wir anfangen, ähnliche Verbrechen grundlegend anders zu bewerten.








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