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Rassismus bei britischer Polizei
23.10.2003









Der BBC-Reporter Mark Daly hat über ein halbes Jahr lang in Großbritannien im Bezirk Manchester verdeckt an der Ausbildung zum Polizisten teilgenommen, um zu überprüfen, ob vorangegangene Zusicherungen, gegen Rassismus innerhalb der Polizei tatsächlich eingehalten werden.

Während seiner verdeckten Recherchen filmte er eine ganze Reihe von Polizisten bei teilweise extrem rassistischen Aussagen.

Fünf der gefilmten Polizisten sind mittlerweile aus dem Dienst ausgeschieden und drei weitere sind derzeit beurlaubt.

In dem versteckt vorgenommenen Aufnahmen ist beispielsweise Robert Pulling mit einer improvisierten Ku-Klux-Klan-Mütze zu sehen. Pulling hatte außerdem gesagt, daß Hitler "die richtigen Ideen hatte" und daß er einen Asiaten töten würde, wenn er dabei "nicht erwischt werden würde."

Rassistische Formulierungen wie "Paki" oder "Nigger" waren bei einer Reihe von Polizisten üblich. Der Gedanke, daß Weiße und Asiaten allein aufgrund ihrer Hautfarbe unterschiedlich behandelt werden sollten, war für manche nicht nur akzeptabel, sie zogen ihn sogar vor.

War Daly anfangs wegen der Recherchemethoden noch in die Kritik geraten - einige Tage vor Ausstrahlung des Berichts war er sogar verhaftet worden - blieb der britischen Polizei nach der Veröffentlichung der Aufnahmen keine Wahl, als zuzusagen, gegen die Mißstände vorzugehen.

Der stellvertretende Polizeipräsident Alan Green sagte, er sei durch das, was er gesehen hat, "schockiert, beschämt und sehr betrübt" und versprach eine vollständige Untersuchung.

Kommissar Martin Harding von der Vereinigung schwarzer und asiatischer Polizisten sagte: "Auf eine Art sind meine Mitglieder froh, daß er ohne jeden Zweifel bewiesen hat, was wir seit Jahren sagen."

Der Skandal in der Angelegenheit ist nicht, daß Rassisten in den Polizeidienst eingetreten sind, sondern daß offenbar keinerlei Anstrengungen unternommen wurden, um sie zu finden und wieder aus dem Dienst zu entfernen. Dies soll nach Greens Aussage in Zukunft geändert werden.

"Wir werden jede mögliche Strategie anwenden um sie aufzustöbern. Dies ist ein großer Weckruf für uns und ich weiß, daß [Polizeipräsident] Michael Todd entschlossen ist, daß wir keinen Stein liegen lassen, um diese Leute aufzustöbern", sagte er. Da die Recherche überprüfen sollte, inwieweit eine ähnliche Zusage umgesetzt worden ist, bleibt abzuwarten, ob dieses Mal tatsächlich entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.




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