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Neue israelische Anschläge
20.10.2003









Am Montag kam es zu einer ganzen Reihe von Anschlägen Israels auf Palästinenser. Dabei wurden mindestens 13 Menschen getötet und über 100 verletzt.

Am Wochenende waren bei einem Angriff auf eine israelische Patrouille 3 Soldaten getötet und ein weiterer schwer verletzt worden. Außerdem waren von palästinensischer Seite mindestens 8 Qassam-Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden, allerdings - wie fast immer - ohne Schaden anzurichten.

Offenbar als Reaktion hierauf hat Israel am Montag eine ganze Reihe von Anschlägen durchgeführt. Die Anschläge richteten sich nach israelischen Angaben gegen palästinensische Waffenproduktionsstätten und einzelne Mitglieder des Islamischen Jihad und von Hamas.

Der erste Anschlag richtete sich nach israelischen Angaben zwar gegen ein leerstehendes Gebäude, daß zur Herstellung von Waffen genutzt wurde, hier wurden allerdings 12 Palästinenser, darunter Frauen und Kinder, verletzt. Nur wenige Meter von dem komplett zerstörten Haus wohnt der Islamischer Jihad-Führer Abdallah Shami. Auch wenn dies von Israel bereits bestritten wurde, ist die vielfach geäußerte Vermutung, daß er das eigentliche Ziel des Anschlags war, nicht von der Hand zu weisen.

Bei einem Angriff auf einer belebten Straße mit von Kampfhubschraubern abgefeuerten Raketen auf ein mit zwei Hamas-Mitgliedern besetztes Fahrzeug wurden neben den beiden Hamas-Mitgliedern ein Passant getötet und 12 Palästinenser verletzt. Zu dem Zeitpunkt waren die Kinder eines benachbarten Kindergartens und einer Grundschule gerade auf dem Weg nach Hause.

Der schwerste Anschlag ereignete sich am Montagabend, als wiederum ein Fahrzeug mit Raketen angegriffen wurde. Bei dem Anschlag auf ein Fahrzeug im Flüchtlingslager Nusseirat wurden mindestens 10 Menschen getötet und 70 verwundet, während das Ziel des Anschlags offenbar unbeschädigt entkommen konnte.

Die Zahl der Opfer bei den übrigen zwei Anschlägen ist derzeit nicht bekannt.

Ort, Zeit und Art der israelischen Anschläge belegen augenscheinlich, daß Israel kaum mehr Rücksicht auf das Leben unschuldiger Zivilisten nimmt, als dies die palästinensische Seite tut.

Der bereits von palästinensischer Seite geäußerte Ruf nach "Vergeltung" ist angesichts der vergangenen Entwicklung überflüssig, da sich beide Staaten in einem Kreislauf der Gewalt befinden und beide Seiten offenbar nicht gewillt sind, ihn zu durchbrechen.

Hierbei ist der Unwillen Israels allerdings schwerer zu bewerten, da eine Armee ohne Befehl keine Anschläge verübt. Das Verhindern von Anschlägen vieler zersplitterter Organisationen ist ungleich schieriger - und doch hat dies während des einseitig verkündeten Waffenstillstands weitestgehend funktioniert. Israel andererseits hat sich hiervon nicht beeindrucken lassen.

Ebenfalls am Montag hat der israelische Premierminister Ariel Sharon seine Forderung nach einer "Entfernung" des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat wiederholt, nachdem er sie vergangene Woche in einem Interview halbwegs zurückgezogen hatte.




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