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Die Partei kennt Dich
21.10.2003









Einem AP-Bericht vom Montag zufolge haben die Demokratische und die Republikanische Partei in den USA riesige Datenbanken über die Wähler erstellt.

Die Demokratische Partei hat die Datenbank "DataMart", die 158 Millionen Einträge über Wähler enthält. Zu jedem Namen existieren 306 Informationen.

Dabei werden nicht nur Spenden an die Partei genauestens vermerkt, auch die Wohnlage, das Durchschnittseinkommen, an welchen Wahlen die Person teilgenommen hat und das Wahlverhalten des Wahlkreises werden dabei festgehalten.

Dafür werden Daten von "Demzilla", dem System, das sämtliche Kontakte der Partei mit Spendern und Aktivisten verwaltet, Daten der Volkszählung, Konsumentendaten und eine Vielzahl weiterer Quellen verwendet.

"Wir können genau sagen, welches Haus in welcher Straße wir brauchen um die Stimme zu bekommen, denn wir wissen, daß die Themen, über die sie nachdenken, Demokratische Angelegenheiten sind", sagte der Vorsitzende der Demokraten, Terry McAuliffe. "Und wir wissen, was wir sagen müssen und was wir nicht sagen dürfen."

Die Republikanische Partei wollte zwar keine genauen Informationen über die in ihrem System "Voter Vault" enthaltenen Daten geben, die Datenbank enthält aber 165 Millionen Einträge.

Frank Fahrenkopf, der in den 80ern, als der Aufbau der Datenbank begann, Vorsitzender der Republikaner war, sagte, daß anfangs beispielsweise staatliche Listen von Personen, die einen Angel- oder einen Jagdschein besaßen, verwendet wurden.

"Wir stellten spezielle Briefe zusammen, in denen Präsident Reagan sich mit Themen wie Jagen und Angeln und dem Leben in der Wildnis und so weiter beschäftigte. Wir zielten also die Botschaft ab", so Fahrenkopf.

In wichtigen Bundesstaaten wurden Listen mit Besitzern von Führerscheinen mit den Listen von registrierten Wählern verglichen. Bisher nicht registrierte Führerscheinbesitzer wurden dann angesprochen, wenn sie in einer Republikaner-freundlichen Gegend wohnten.

"Wir haben dann ein Warenhaus gemietet und da 50 Telephone hingestellt und die Leute angerufen", erzählte Fahrenkopf. Die Anrufer fragten dann, wen die Person wählen würde und wenn die Antwort Reagan war, wiesen die Anrufer darauf hin, daß die Person bisher noch nicht für die Wahl registriert war und boten an, jemand zu ihnen zu schicken, um sie zu registrieren.

Dieses System war nach Fahrenkopfs Angaben zwar nicht billig, aber sehr effektiv.

Rein rechtlich betrachtet ist diese Ansammlung von Daten in den USA legal. Eine derart gezielte Beeinflussung von Wählern dürfte aber zumindest bei vielen ein ungutes Gefühl hinterlassen.




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