Wie das staatliche irakische Fernsehen meldete, ist der durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der USA gegen sein Land gestürzte irakische Präsident Saddam Hussein am Samstag um 06:00 Uhr Ortszeit gehängt worden. Kurz zuvor war er zu diesem Zweck aus der US-Gefangenschaft an die "irakischen" Behörden übergeben worden. Schon das "Gerichtsverfahren" gegen ihn hatte keinerlei Zweifel daran gelassen, daß dies das erwünschte - und einzig mögliche - Endergebnis sein würde. Bemerkenswert ist hier höchstens, daß die Vollstreckung des Todesurteils gegen Hussein offenbar noch in diesem Jahr erfolgen sollte - noch vor wenigen Tagen waren die ersten Januarwochen als vermutliches Datum der Hinrichtung genannt worden. War schon während des „Verfahrens“ gegen Hussein kaum die verdeckte Beteiligung der USA zu übersehen, so haben sie durch die Übergabe Husseins überdeutlich gezeigt, daß sie die Todesstrafe gegen ihn unterstützen - was allerdings angesichts der Tatsache, daß George W. Bush vor seiner Wahl zum US-Präsidenten offenbar aus wahltaktischen Gründen zahlreiche Todesurteile vollstrecken ließ, kaum verwundern kann. Zweifellos war Hussein ein Diktator, der für den Tod unzähliger Menschen verantwortlich war, allein schon durch den von ihm begonnenen Krieg gegen den Iran - bei dem er insbesondere auch von den USA massiv unterstützt wurde - starben Hunderttausende. Diese Tatsache kann aber keinesfalls als Entschuldigung dafür dienen, daß sich die USA einmal mehr zum Herrn über Leben und Tod aufgeschwungen haben. "Es wird nicht unsere moralische Autorität in der Welt vergrößern ... Saddams abscheuliche Verbrechen gegen die Menschheit können niemals geschmälert werden, aber er war unser Verbündeter, während er es tat ... Auge um Auge, Zahn um Zahn macht uns blind und entstellt ... Saddam als eine Kriegstrophäe vergrößert nur die Katastrophe, mit der wie unauslöschlich verbunden sind", sagte denn auch der bekannte US-Pastor und Bürgerrechtler Jesse Jackson. Letztlich war Hussein wegen eines Massakers an 148 Bewohnern des Ortes Dujail zum Tode verurteilt worden. Diese waren - so die Vorwürfe - als Rache für einen Anschlagsversuch auf Hussein ermordet worden. Weder dieses Massaker noch die zahllosen anderen von ihm zu verantwortenden Toten - deren Zahl von jener der Opfer des US-geführten Krieges und der vorangegangenen Sanktionen gegen den Irak bereits übertroffen wurde - kann einen staatlich sanktionierten Mord rechtfertigen. Wer derart offen demonstriert, zu glauben, das Recht zu haben, das Leben eines - oder hunderttausender - Menschen auszulöschen, muß seine Moral an genau diesem Verhalten messen lassen. Eine Äußerung des "irakischen" Premierministers Nouri al-Maliki, der in der Vergangenheit oft genug bewiesen hat, daß er kaum mehr als eine Marionette der US-Besatzer ist, ist an Zynismus kaum zu übertreffen. "Unser Respekt für die Menschenrechte zwingt uns, ihn hinzurichten", sagte er. Er - wie auch die anderen Verantwortlichen für die in den vergangenen Jahren im Irak getöteten Menschen wie George W. Bush, Donald Rumsfeld, Tony Blair und Condoleezza Rice, die die Ermordung Husseins nun mehr oder minder offen bejubeln, sind offenbar absolut sicher, daß sie keinen ähnlichen Prozeß zu befürchten brauchen. Impressum und Datenschutz contact: E-Mail |