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Erneut US-Hubschrauber abgeschossen

"Neue Methoden" des irakischen Widerstands?

03.02.2007  






Wie beispielsweise die Los Angeles Times am Samstag berichtete, ist am Freitag erneut ein US-Hubschrauber im Irak von Widerstandskämpfern abgeschossen worden.

Einer Meldung der Baltimore Sun zufolge handelte es sich bei der abgeschossenen Maschine um einen Kampfhubschrauber des Typs AH-64 "Apache".

Hashim Assafi, ein Bauer, bewässerte zur Zeit des Angriffs eigener Aussage zufolge gerade sein Feld. Er sah zwei Hubschrauber vorbeifliegen als er einen Feuerstoß hörte, woraufhin er sich hinter einem Brunnen in Deckung brachte. Einer der beiden Hubschrauber sei von den Schüssen getroffen worden, aber weitergeflogen, so Assafi. Der andere kehrte demnach um, offenbar um die Angreifer seinerseits anzugreifen. Dann gab es Assafi zufolge einen weiteren Feuerstoß, der diesen Hubschrauber am Heck traf. "Ich sah Rauch, der aus dem Heck kam", so Assafi. "Der Hubschrauber schwankte hin und her, bevor er einen Kilometer von mir entfernt aufschlug und ich hörte eine schwere Explosion." Weitere Augenzeugen, die berichteten, die Hubschrauber hätten einen Militärkonvoi begleitet, sagten, sie hätten einen Feuerball gesehen, als die Maschine aufschlug.

Die irakische Organisation "Islamischer Staat des Irak" - anders als von einigen Medien behauptet handelt es sich hier um einen Zusammenschluß zahlreicher Widerstandsgruppen und keineswegs um "Al-Qaida im Irak", auch wenn diese vorgeblich ebenfalls ein Mitglied der Organisation sein soll - erklärte sich in einer Veröffentlichung für den Abschuß des Hubschraubers verantwortlich. Die Organisation habe "neue Methoden" zum Angriff auf Hubschrauber.

Tatsächlich wird dies angesichts der Tatsache, daß dies - nach Aussage des US-Militärs - der vierte innerhalb von zwei Wochen abgeschossene Hubschrauber ist, zunehmend auch seitens des US-Militärs in Betracht gezogen. Selbst der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs, US-General Peter Pace, gab bei einer Pressekonferenz des Pentagons zu, daß das Feuer der irakischen Widerstandskämpfer "in den letzten Wochen gegen unsere Hubschrauber effektiver" war. Es sei allerdings unklar, ob dies "nur statistisch ist, was mit der Zeit passiert, wenn man in diesem Ausmaß fliegt und die Leute auf einen schießen, oder ob es eine Art neuer Taktik und Technik ist, der wir uns anpassen müssen."

Tatsächlich läßt dieser erneute Abschuß eines US-Hubschraubers im Irak kaum mehr Spielraum für eine "statistische" Erklärung. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen den Irak - also innerhalb von nunmehr fast vier Jahren - sind offiziellen Angaben des US-Militärs zufolge bisher 56 Hubschrauber im Irak abgestürzt, vorgeblich gerade einmal 28 davon durch Feindeinwirkung. Auch wenn grundlegendste Zweifel an den Verlustzahlen des US-Militärs angebracht sind, so ist der plötzliche Anstieg abgeschossener Hubschrauber sicherlich nicht auf spontane Ehrlichkeit zurückzuführen, so daß der Anstieg weiterhin äußerst bedeutend ist. Vielmehr stärkt der erneute Abschuß eines Hubschraubers - noch dazu eines jener bis an die Zähne bewaffneten Apache-Kampfhubschrauber mit einem Stückpreis von rund 20 Millionen US-Dollar - die Vermutung, daß der irakische Widerstand derzeit deutlich an Stärke gewinnt.

Sollte dies tatsächlich der Beginn einer neuen Phase des Krieges sein, so wäre dies für die USA zweifellos ein großer Schritt auf dem Weg in die endgültige Niederlage, da es derzeit gerade auch ihre praktisch unbeschränkte Lufthoheit ist, die die Macht der Besatzer im Irak sichert. Die Folgen des Verlustes der Lufthoheit wurden durch den so eingeleiteten Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan überdeutlich demonstriert.





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